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VfB Solingen |
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20.06.2012, Sportanlage am Bavert, Relegationsrunde Landesliga Niederrhein |
Wenn heute der VfB Solingen und der TuB Bocholt im Rahmen der Abstiegsrunde aus den Landesligen am Niederrhein
aufeinandertreffen, handelt es sich um zwei Teams, die gemeinsam haben, daß ihre Heimatstädte zwar nicht als
absolute Fußballhochburgen bekannt sind, daß man aber traditionell im Schatten eines Lokalrivalen steht, der
es immerhin zu Ehren im höheren Ligafußball gebracht hat. Bei den Gastgebern handelt es sich dabei um Union
Solingen, die noch bis 1989 in der 2. Liga spielten, inzwischen aber nach der Neugründung 1990 kam man nicht mehr so richtig auf die Beine und ist z.B. gerade frisch in die Kreisliga A abgestiegen - zudem gab es im letzten Jahr eine Abspaltung, da die Fans den Verein nicht mehr zugrunde gehen sehen wollten, gründeten sie den Ohligser FC Solingen, der nach nur einem Jahr in der Kreisliga C direkt den Aufstieg ohne Niederlage, aber mit guten Zuschauerzahlen im dreistelligen Bereich pro Spiel, feiern konnte. Der 1. FC Bocholt dagegen, der diese Rolle für die Gäste spielt, ist immer noch als Niederrheinligist
das beste Team seiner Stadt, auch wenn man zuletzt hauptsächlich Schlagzeilen produziert hat, weil die Tribüne in
seinem 'Stadion Am Hünting' demnächst abgerissen werden soll. Zwischen den beiden heutigen Clubs geht es also um den
Klassenverbleib in der Landesliga, der den VfB Solingen, der 1975 aus der Fusion von SV Weyer 1910 und VfB Wald 1949
entstanden ist, weiter klassenhöchster Verein seiner Stadt bleiben ließe, der aber einen Sieg mit vier oder - ab 4:1 -
mit drei Toren Unterschied erfordern würde. Für den TuB Bocholt heißt es nur, eine Niederlage mit drei oder mehr Toren
zu vermeiden, wobei es einen einzigen Spielausgang gibt - nämlich ein 3:0 für Solingen -, der beiden nicht nutzen würde,
sondern dem dritten Teilnehmer der Aufstiegsrunde den Klassenerhalt einbrächte, bei dem es sich um den SV Adler Osterfeld handelt,
die auch schon bessere Tage hatten, aber wie die beiden heutigen Kontrahenten traditionell nicht die Nummer eins in ihrer
Heimatstadt - in dem Fall Oberhausen - sind.
Von Beginn an zeigt es sich, daß es schlecht um den VfB Solingen steht und genauso um Adler Osterfeld, deren Abstieg wie
gesagt vom ersten Tor der Gäste besiegelt würde, und letzte sind es, die in Solingen im Stile einer Heimmanschaft auftreten
und den VfB von einer Verlegenheit in die nächste stürzen. Schon nach drei Minuten könnte es 0:1 heißen, als Philipp Schmeink
nach schönem Querpaß von rechts knapp am Ball vorbeirutscht. Nachdem die Gäste nach sechs Minuten eine der wenigen für sie
kritischen Situationen mit etwas Glück überstehen - der Ball landet am Pfosten -, bringt die 16. Spielminute die völlig verdiente
Führung für den TuB Bocholt - diesmal erreicht Schmeink eine weitere Hereingabe von rechts und schiebt aus kurzer Distanz ein.
Mit der Führung im Rücken steigern die Gäste eher noch einmal den Druck und dominieren weiter eindeutig gegen völlig
überforderte Solinger, denen außer weiten Befreiungsschlägen wenig einfällt. Ein weiterer Angriff über rechts bringt das 2:0
für den TuB Bocholt, bei dem Solingens Torhüter Jörn Malcharek nicht sonderlich gut aussieht, der aus dem Tor kommt, aber zuläßt,
daß der Torschütze Marcel Büssing vor ihm am Ball ist. Auch das 0:3 in der 57. Minute muß sich der Torhüter ankreiden lassen, der sich von
Schmeink aus spitzem Winkel überwinden läßt, aber auch ohne diesen dritten Gegentreffer wäre es nur schwer vorstellbar gewesen,
daß es heute ein Comeback für den VfB Solingen hätte geben können.
Die Sportanlage am Bavert ist unweit der Solinger Sternwarte im Norden der Stadt zu finden. In einer Richtung drängt sich die Anlage
eng an die anliegende Baverter Straße, von daher gibt es hier auf einer Längsseite nur eine Spielfeldbegrenzung und ein paar Meter davon entfernt
einen Überschußzaun. Über alle anderen Seiten des reinen Fußballplatzes mit Kunstrasenbelag gibt es mehr zu sagen. Die gegenüberliegende Längsseite
ist mit drei, in den Grashang hineingesetzte Stufen über die komplette Breite ausgebaut - auf der obersten davon sind Sitzgelegenheiten in Form von Holzbänken
vorhanden. Auch in einem Hintertorbereich gibt es drei Stufen,
die jedoch nur wenige Meter lang sind und wohl der einzigen Leichtathletikeinrichtung vor Ort zugehörig sind, einem schüchtern hinterm dem Tor
versteckten Weitsprung-Sandkasten, der über keine ausgebaute Bahn verfügt, sondern zudem über einen Rasenstreifen angelaufen werden muß - also offensichtlich außer Betrieb ist. Auf der
zweiten Hintertorseite folgt erst einmal ein Kleinfeldplatz auf die Spielfläche, der ebenfalls mit Kunstrasen belegt ist, jenseits davon ist dann
noch das Vereinsheim des VfB Solingen zu finden.
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