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SV 09 Staßfurt |
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17.02.2008, Stadion der Einheit, Verbandsliga Sachsen-Anhalt |
Am 12. April 1909 wurde der FC Hohenzollern gegründet, aus dem 1918 der SV Staßfurt-Leopoldshall hervorging.
In der DDR spielte man
unter diversen Namen als BSG, wobei vor allem BSG Aktivist/Elektron Staßfurt ins Auge fällt, die Bezeichnung,
die die Fußballer 1988 nach einer Fusion erhielten. Zwei Jahre später kehrte man zur Bezeichnung SV
Staßfurt 09 zurück und verzeichnete zurnächst eher Rückschläge: bis 1994 war man aus der Landesliga
bis in die Bezirksliga abgestiegen. Dann lief es besser und bis 1997 war man zurück in der Landesliga und aktuell
spielen die Kicker aus dem Salzlandkreis im zweiten Jahr in
der Verbandsliga Sachsen Anhalt, zur Zeit allerdings von akuten Abstiegssorgen geplagt. Das ging
schon am ersten Spieltag los, als man in die Kreisstadt Bernburg reiste und dort bei Lokalrivalen und Aufsteiger
TV Askania mit 3:0 unterging. Heute steht das Rückspiel gegen den bereits 1889 gegründeten Turnverein an, der
1990 als Fusion der BSG Chemie Bernburg mit der WSG Popgymnastik als Groß- und Volksverein unter dem Traditionsnamen
neugegründet wurde. Tagesziel des SV Staßfurt kann nur sein, zum Start der Rückrunde drei Punkte zu holen und damit
das Signal zur Aufholjagd zu geben...
Das Spiel findet zunächst mal in sicherer Entfernung von den Toren statt und beide Teams haben Mühe, zu einem
vernünftigen Spielaufbau zu kommen, was nicht zuletzt an der hohen Fehlpaßquote auf beiden Seiten liegt, aber auch an dem
Abwehrbollwerk, das die Gäste schon kurz hinter der Mittellinie aufbieten. Dennoch kommt der SV Staßfurt nach einer
halben Stunde zu ersten Chancen und jetzt sieht die Abwehr der Gäste teilweise weniger souverän aus. Nachdem man in
der 38. Minute das 1:0 aus einem Freistoß kassiert, verpaßt der SV 09 Minuten später haarscharf ein erstes Tor aus dem
Spielverlauf, als das Leder am Pfosten statt im Netz landet. In der zweiten Hälfte präsentiert sich eine völlig verwandelte
Gästemannschaft, als der TV Askania notgedrungen sein Heil in der Offensive sucht. Ein paarmal benötigen die Hausherren viel
Glück und in der 86. Minute auch die Hilfe des Schiedsrichtergespanns, als ein Treffer wegen Abseits nicht gegeben wird, obwohl
der vermeintliche Torschütze an einem Abwehrspieler vorbei zum Kopfball fliegen muß - eine eklatantere Fehlentscheidung gibt es selten zu sehen. Mit dem Abpfiff findet noch ein spektakulärer Treffer von Staßfurt keine Anerkennung, bei dem das Leder zunächst an die Latte geht, dann an den Pfosten klatscht und zuletzt im Netz landet - ebenfalls aus unerfindlichen Gründen - und so bleibt es bei dem knappen Sieg, mit dem Staßfurt sicherlich sehr gut leben kann.
Das Salzlandkreisderby scheint tatsächlich auf gesteigertes Zuschauerinteresse zu stoßen, denn über 500 Gäste kann man in der
Verbandsliga Sachsen-Anhalt - und nicht nur dort - selten verzeichnen und dem Hinspiel haben sogar über 700 Zuschauer beigewohnt. Da man die beiden Clubs im letzten gemeinsamen Landesligajahr in verschiedene Staffeln gepackt hatte, hatte es die Begegnung davor zwei Jahre lang nicht gegeben. Besondere Stimmung herrscht aber nicht bei der Partie, wenn man mal von ein paar Jugendlichen absieht, die sich hinter einem Tor aufgebaut haben und dort etwas unmotiviert mit orange-weißen Fahnen hantierend als Heimfans zu erkennen sind. Sprechchöre oder so etwas gibt es jedenfalls nicht - dafür wird es dann bei den strittigen Schiedsrichterentscheidungen der zweiten Hälfte etwas lauter.
Das Stadion der Einheit präsentiert sich als wenig mehr als ein Sportplatz - oder drei Sportplätze, um genau zu sein -, obwohl es unter
diesem Namen über eine Tradition seit 1950 verfügt und davor bereits seit 1912 Sportanlagen auf dem Gelände existiert haben. Am besten
ausgebaut ist der Kunstrasenplatz, mit dem man bei der letzten Sanierung im Jahr 2003 den damaligen Hartplatz ersetzt hat. Hier findet
sich eine Längsseite, die mit drei gepflasterten Stufen dienen kann und hinter dem Tor gibt es noch einen Graswall, der von den Zuschauern mitgenutzt wird. Auch eine Flutlichtanlage ist hier vorhanden, die hinter dem südlichen Tor am Rasenplatz fehlt, der zwar über eine Mini-Tribüne mit Überdachung verfügt, auf der 160 Leute Platz finden, dem ansonsten aber jeglicher Ausbau abgeht. Um genau zu sein verfügt die Flutlichtanlage sogar über eine Besonderheit und zwar sind die vier Masten an den Ecken des Platzes mit geraden Masten ausgestattet, während die zwei Masten in den Geradenmitten ohne erkennbaren Grund über eine abweichende Konstruktion mit Querverstrebungen verfügen.
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