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FC Sterkrade 72 |
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13.03.2012, Volksparkstadion, Kreispokal Oberhausen/Bottrop |
2006 schafften der FC Sterkrade 72 den Aufstieg von der Kreisliga C in die Kreisliga B, wo man sich
seither halten und aktuell auf Platz drei der Tabelle liegend mit dem Aufstieg liebäugeln kann.
Ganz anders sieht die Situation beim TSV Safakspor Oberhausen aus, denn der Landesligist steckt tief
im Tabellenkeller und hat gerade am letzten Spieltag ausgerechnet gegen die Sportfreunde Niederwenigern,
einen Konkurrenten im Abstiegskampf eine bittere 0:7-Heimschlappe einstecken müssen. Schlagzeilen
macht der Türkische Club zudem durch eine
Posse um Trainer Tayfun Kalafat, einem ehemaligen Zweitligaspieler
aus der Türkei, den man zur Rückrunde verpflichtet hat, der sich aber, wie gerade heute gemeldet wurde,
unmittelbar vor der Rückrunde unter dem Vorwand, zwei Wochen lang seine kranke Tochter pflegen zu wollen, in sein
Heimatland abgesetzt und dort klammheimlich als Co-Trainer bei Akhisar Belediyespor (2. Liga) angeheuert
hat. Angesichts von drei Spielkassen Unterschied geht der FC Sterkrade zwar trotz allem als Außenseiter in
die Partie, aber man dürfte sich angesichts des Chaos beim Gegner und der Tatsache, daß es bald nur noch ein
bis zwei Ligen Differenz zwischen den Kontrahenten geben dürfte, durchaus Chancen ausrechnen, sich als letzter
im Wettbewerb verbliebener B-Ligist auch noch für Halbfinale des Kreispokals zu qualifzieren.
Selbstvertrauen können die Gastgeber außerdem daraus beziehen, daß man sich in den letzten Runden gegen den
A-Ligisten SuS 21 Oberhausen und den Bezirksliga-Spitzenteam Sportfreunde Klosterhardt behaupten konnte, also
durchaus 'Berufserfahrung im Bereich Pokalüberraschung' in die neue Aufgabe einzubringen hat. Tatsächlich
zeigt der FC 72 von Beginn an kaum Respekt vor seinem höherklassigen Gast und versucht, die spielerische
Überlegenheit von Safakspor mit viel Einsatz und Defensivarbeit zu kompensieren. So dominiert der türkische
Club zwar das Geschehen weitgehend, kann aber gegen die kompakte Defensive der Heimelf von Trainer
Ahmed Mohamad keine nennenswerten Chancen herausspielen. Sterkrade versucht vor allem gegen Ende der ersten
Halbzeit, auch nach vorne zu arbeiten und setzt dabei naturgemäß auf schnelle Konter, die jedoch aufgrund
von überhasteten Abschlüssen und unpräzisem Spiel ebenfalls zu keinen echten Torchancen führen. Schließlich
geht das Spiel mit einem torlosen Remis, das sich schon lange abgezeichnet hat, in die Verlängerung, und hier
schläft die Abwehr der Sterkrader nach 103 gespielten Minuten bei einem Eckstoß und läßt Yasin Meziroglu
frei zum Kopfball kommen, der diesmal keine Mühe hat, das Leder im Tor unterzubringen. Es ist Tolga Öztürk,
der drei Minuten nach dem Seitenwechsel der Verlängerung aus dem Gewühl erhöht und die Führung absichert für den
angeschlagenen Favoriten, der sich herausstellungbedingt in Unterzahl gegen den tapferen B-Ligisten durchsetzen
muß und es im Halbfinale daheim mit dem Sieger der Partie zwischen Fortuna Bottrop (Kreisliga A) und dem VfR 08
Oberhausen (Bezirksliga) zu tun bekommen wird.
Das Niederrheinstadion von Rot-Weiß Oberhausen soll demnächst für 15 Millionen Euro in ein reines Fußballstadion
umgewandelt werden, und man mag sich fragen, inwieweit eine solche Feststellung den FC Sterkrade 27 betreffen könnte.
Tatsächlich gibt es einen direkten Bezug, denn die Stadt Oberhausen hat sich entschieden, die Leichtathleten mit einem
neuen Stadion zu versorgen und die Auswahl fiel auf das zu diesem Zeitpunkt völlig unspektakuläre Stadion im Volkspark,
das zu diesem Zeitpunkt mit einem Ascheplatz daherkam. Der wurde - im Jahr 2011 sicherlich ungewöhnlicherweise - in
einen Naturrasenplatz umgewandelt. Neben den Einrichtungen für die Leichtathletik inklusive einer
mordernen Tartanbahn wurde auch gleich auf einer Längsseite eine Tribüne errichtet, die mit blauen Sitzschalen daherkommt - unsymmeterisch auf der einen Seite offen und auf der anderen Seite mit einer Überdachung versehen. So kam der FC Sterkrade
72, der seinen angestammten Platz weiter nutzen darf, zu einer sehr ansehnlichen Anlage, wobei es tatsächlich noch einen
Wunschzettel für weitere Maßnahmen gibt, der direkt bei der
Eröffnung der Anlage im Juli 2011 von Oberbürgemeister Klaus Wehling angesprochen wurde.
Auf diesem Wunschzettel steht nicht nur eine mehr für die Leichtathleten relevante 'große' Uhr,
sondern auch eine Tribünenrückwand, da die jetzt nach hinten offene Konstruktion als etwas wetteranfällig verstanden
wird.
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