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25.06.2013, Nordler Park, Bezirksliga Niederrhein 4 |
Am heutigen Spieltag kommt es zu einem vorentscheidenden Spiel um den Aufstieg aus der Bezirksliga Niederrhein 4, wenn in
einem Oberhausener Derby der Tabellenzweite SpVgg Sterkrade-Nord auf den einen Punkt vorne liegenden Spitzenreiter
SC 1920 Oberhausen steht, der so nach zwei Jahren Bezirksligazugehörigkeit vor dem Aufstieg in die Landesliga stehen könnte.
Die Partie würde sicherlich ohnehin große Resonanz finden, daß sie aber weit über die Grenzen Oberhausens hinaus beachtet
wird, liegt vor allem an SC-1920-Trainer Thorsten Möllmann, seines Zeichens selbsternannter "unnormaler Bekloppter", der
es schon bis in die ARD-Sportschau zu TV-Ehren gebracht hat (siehe Video bei reviersport.de) und mit Aktionen wie der Ankündigung der Aufstiegsfeier vor Saisonbeginn und dem Versprechen
bei der Gelegenheit nicht nur für Beifallsbekundungen gesorgt hat,"fünf, sechs LKWs mit Getränken (zu) mieten und dann an allen anderen Vereinen vorbei (zu) fahren, um denen aufzuzeigen,
dass der Aufstieg in der Liga nur über den SC 20 Oberhausen geführt hat." Ob der
Coach ein sympathischer Exzentriker ist, der gerne auf die Pauke haut oder ein selbstverliebter Spinner - wenn er den SC in seiner 93jährigen
Vereinsgeschichte in die Landesliga führt, geht er davon aus, daß ihm der Verein
"hoffentlich ein Denkmal" errichten wird -
ist wohl eine Frage der Perspektive. Fakt ist aber wohl, daß man, wenn man sich selbst hoch hebt, tief fallen kann, und viele
der heute zahlreichen Zuschauer sind wohl gekommen, weil sie hoffen, daß der SC 1920 Oberhausen und besonders Thorsten Möllmann
heute auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.
Am Anfang ist beiden Mannschaften der Respekt voreinander anzumerken, und tatsächlich hat Möllmann im Vorfeld der Partie
ungewöhnlich moderate Worte von sich gegeben und eine Niederlage sogar als Möglichkeit angerissen, die man aber wegen der
schweren Spiele des Gegners noch wieder gutmachen können würde. Das Abstasten endet dann aber schon nach sieben Minuten
mit einem Paukenschlag, denn der SC 1920 Oberhausen kann ein Mißverständnis in der Defensive der Gastgeber nutzen, um durch
einen schönen Heber von Oliver Nözel über den aus seinem Tor geeilten Heimgoalie Christian Klingbell, der hier wohl besser
auf der Linie geblieben wäre, das 0:1 zu machen. Nach 20 Minuten bringt ein Eckball den Ausgleich, den Christian Zier per Kopf erzielt, und es
folgt die beste Phase von Sterkrade-Nord, das jetzt bis in die zweite Hälfte hinein auf den Führungstreffer drängt und
einmal mit einem Fernschuß an der Latte scheitert. Zum Ende der Partie hin wird es dann wieder ruhiger, nachdem die SpVgg
zweimal mit dem Schiedsrichter Jörg Salzsiedler hadert, von dem man jeweils das Verhängen eines Handelfmeters fordert. Jetzt
ergeben sich sogar wieder Chancen für den SC 1920, aber am Ende bleibt es bei einem insgesamt gerechten Unentschieden,
das den Gästen sicher mehr nutzt als der SpVgg Sterkarde-Nord und als großer Schritt Richtung Landesliga verstanden werden
kann.
Der Nordler-Park ist bei der heutigen Partie sehr gut gefüllt, und die 850 Zuschauer, die am Ende offiziell
gemeldet werden, scheinen doch sehr niedrig angesetzt zu sein, denn weder auf den unüberdachten Sitzplätzen auf
der Gegenseite sind viele freie Plätze auszumachen - außer in den unteren Reihen, wo man nicht über die davor
stehenden Menschen hinwegschauen kann - noch gibt es große Lücken in den Reihen der Leute, die ebenerdig oder auf
den anliegenden Graswällen rund um den Platz stehen. Alleine der überdachte Unterstand mit Traverse auf der
Hauptseite ist nicht ganz so stark genutzt, weil auch hier die Sicht stark eingeschränkt ist, was dann auch
nicht davon aufgewogen wird, daß es sich um den einzigen wettergeschützten Bereich handelt. Allzu großen
hörbaren Support gibt es dann allerdings nicht, und auch optisch wird eher nichts geboten - hier fällt bestenfalls
eine Mini-Pyoraktion mit jeweils einem bengalischen Feuer auf, das die Fans des SC 1920 Oberhausen kurz vor dem
Ende der Partie abbrennen. Das große Interesse, auf das das Duell auch außerhalb der Fanszenen der beteiligten Clubs
stößt, geht übrigens auch aus den zahlreichen Wappen unbeteiligter Clubs hervor, die auf den Schals, Trainingsjacken
oder - in Form von Anstecknadeln - sonstigen Jacken der Zuschauer zu bewundern sind.
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