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St. Mirren FC |
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wikipedia |
29.12.2010, St. Mirren Park, Scottish Premier League |
Der Saint Mirren Football Club gehört vielleicht nicht zu den ganz großen Namen im schottischen Fußball,
aber um einen echten Traditionsclub handelt es sich doch. So spielen die Saints, wie der Club von seinen
Fans gerne genannt wird, bereits ihre 93. Spielzeit in der obersten schottischen Liga, zu deren
Gründungsmitgliedern man 1890 gehört hatte. In der gesamten Vereinsgeschichte war der Club nie tiefer als
auf Level 2, das zuletzt allerdings mit einjähriger Unterbrechung über eine Dekade lang von 1992 bis 2006.
Ein Meistertitel blieb den Saints verwehrt - überhaupt haben sich nur elf verschiedene Clubs
den Titel sichern können -, aber immerhin konnte man 1926, 1959 und 1987 dreimal den schottischen Pokal gewinnen.
In der Liste der Landesmeister ist allerdings der heutige Gegner aus Edinburgh vertreten, denn der Heart of Midlothian FC konnte sich 1895, 1897, 1958 und 1960 insgesamt vier Titel sichern. Bei sechs Punkten Rückstand auf den führenden Celtic FC können sich die Hearts noch minimale Hoffnungen auf ihre fünfte Meisterschaft machen, aber angesichts der wenigen Punkte, die die Spitzenteams in der Regel abgeben, ist es wohl realistischer, den dritten Platz verteidigen und so in die Europa Leauge einziehen zu wollen, während die Gastgeber damit zufrieden sein dürften, den Abstand von sechs Punkten nach unten zu wahren und nicht in Abstiegsgefahr zu geraten.
In der ersten Hälfte sind die Gastgeber das dominierende Team, zumindest wenn man die Zahl der Torchancen als
Gradmesser gelten läßt. Die Hearts mögen etwas mehr Ballbesitz haben als St. Mirren, tun sich aber schwer, zu
Möglichkeiten zu kommen, während die Hausherren mehrmals gefährlich vor dem Tor der Gäste auftauchen, zum Beispiel
ein Schuß des völlig freistehenden Thompson, den Hearts-Goalie MacDonald so eben per Fußabwehr klären kann. Auch
im zweiten Abschnitt bleibt St. Mirren das gefährlichere Team, bis das Tor schließlich auf der anderen Seite fällt,
wobei das Glück dem Heart of Midlothian FC zur Seite steht, da ein Abpraller der St.-Mirren-Defensive genau vor
die Füße von Templeton fällt, der aus kurzer Distanz einschießen kann. Die Gastgeber antworten mit wütenden Angriffen, aber jetzt bekommen die Hearts die Chance zum Kontern und ein solcher endet mit einem Foul an Templeton, das mit einem
Elfmeter für die Gäste und einer roten Karte gegen St. Mirrens Potter bestraft wird. Kyle läßt sich die Chance, auf
0:2 zu erhöhen, nicht entgehen, und das bedeutet die Entscheidung, durch die letztendlich alles beim alten bleibt - die
Hearts haben sechs Punkte Rückstand auf Celtic, das gleichzeitig gegen Motherwell gewinnt, während die Saints sechs Punkte vor Hamilton bleiben, das am Nachmittag gegen Aberdeen verloren hat.
Auf beiden Seiten gibt es gelegentliche Sprechchöre, wobei bei St. Mirren vor allem auf 'Come on you Saints'
gesetzt wird, während man bei den Hearts ein etwas breiteres Spektrum an Chants hat. Wenn die in großer Zahl
erschienenen Gästefans loslegen, kommt das gar nicht so schlecht rüber, aber man setzt sich doch immer wieder
für recht lange Zeit zur Ruhe, so daß es immer wieder Phasen gibt, in denen von beiden Seiten überhaupt nichts
zu hören gibt. Nach den Treffern für ihr Team wird es bei den Gästefans deutlich munterer, und jetzt gibt es auch
einmal das 'We are the Billy Boys' zu hören, mit dem dokumentiert, daß sich die Hearts-Fans zuletzt wieder stärker auf
ihre protestantischen Wurzeln besinnen. Vorher war nichts in der Richtung zu hören, und man hatte eher den Eindruck,
daß man sich das bei den Gästefans für Clubs wie den Lokalrivalen Hibernian oder den Celtic FC aufsparen würde,
deren Anhänger betont katholisch auftreten.
Seit 2009 trägt St. Mirren seine Heimspiele im St. Mirren Park aus, für den ein Stadion im Zentrum von Paisley
verlassen wurde, das offiziell den gleichen Namen trug, aber fast nur unter dem Namen Love Street bekannt war.
Während die alte Anlage, die für einen Supermarkt abgerissen wurde, ein Mix aus alten und neuen Komponenten war,
in dem es traditionelle Giebeldachtribünen mit Stützpfeilern ebenso gab wie modernere von oben getragene Kontruktionen,
handelt es sich beim neuen Stadion natürlich um eine moderne Arena nach aktuellen Standards oder - wenn man es negativ
ausdrücken will - einen Standardbau in 08/15-Bauweise, dem so gut wie jede Indiviualität abgeht. Dazu kommt, daß das 8023 Zuschauer fassende Stadion in ein Gewerbegebiet gesetzt wurde, in dem es nicht einmal einen Pub oder ähnliches gibt und man auch eine Vereinskneipe oder einen Social Club für überflüssig gehalten hat, so daß es rund um das Stadion nichts gibt, wo sich die Besucher vor dem Spiel halbwegs sinnvoll aufhalten könnten. Der Stadionrekord geht übrigens immer noch auf das Eröffnungsspiel zurück, bei dem am 31.1.2009 Kilmarnock zu Gast war, was sich 7542 Menschen nicht entgehen lassen wollten.
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