SKN St. Pölten |
maps.google.de wikipedia |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia Ultras Rapid |
02.03.2019, NV Arena, Bundesliga |
Der Sportklub Niederösterreich St. Pölten wurde am 6. Juli 2007 gegründet, um die Nachfolge
des aufgelösten FC St. Pölten anzutreten, der seinerseits auf den VSE (Voith-Schwarze Elf)
St. Pölten gefolgt war. Obwohl man offiziell nichts mit dem FC zu tun hatte, durfte man
dessen Startplatz in der 2. Landesliga West - einer Staffel der 5. Liga Österreichs -
übernehmen. 2008 war der Club in der zweitklassigen Ersten Liga angekommen, nachdem man
die Regionalliga Ost hatte gewinnen können und 2016 war man ganz oben - in der Bundesliga
angekommen. Nach zwei Jahren Überlebenskampf - 2018 konnte man sich erst in der Relegation
gegen den dritten der Ersten Liga SC Wiener Neustadt in der Klasse halten - liegen die
Niederösterreicher diesmal auf Platz vier der Tabelle und haben den Einzug in die Meisterrunde
sicher - im Gegensatz zum traditonsreichen heutigen Gegner von SK Rapid Wien, der an achter
Stelle liegend nach St. Pölten kommt und bei vier Punkten Rückstand auf einen Platz in der
oberen Runde unbedingt heute gewinnen muss, wenn er nicht in der Abstiegsrunde landen
will.
Nominell geht St. Pölten als Favorit in die Partie, aber man konnte noch kein Heimspiel
gegen Rapid gewinnen und es deutet sich schnell an, dass die Wiener auch heute die Oberhand
behalten werden. Die Gäste dominieren das Spiel und gehen in der 16. Spielminute durch Andrija
Pavlovic in Front. Kurz danach vergibt man eine gute Chance, aber noch vor der Pause kann
Rapid durch Dejan Ljubicic auf 2:0 erhöhen und im zweiten Abschnitt geht es ähnlich weiter.
Christoph Knasmüller sorgt in der 52. Minute für die Vorentscheidung und Mario Sonnleitner
trifft nach einem Eckball zum Endstand - per Knie, so dass das letzte Tor der Partie das
erste und einzige ist, das nicht mit dem Kopf erzielt wird.
Auf Heimseite gibt es zum Auftakt eine kleine Choreographie mit Papptafeln in Blau und Gelb,
auf denen das tradtionelle Vereinszeichen des SKN St. Pölten gezeigt wird - dazu ein Plakat
"Vereinszeichen unverhandelbar", ein Kommentar dazu, dass der Club offiziell sein Logo geändert
und den akutellen Sponsor darin aufgenommen hat, eine Mobilfunkfirma, die auch Teil des offiziellen
Vereinsnamens ist. Dennoch ist das Hauptaugenmerk beim Support ganz klar bei den Gästen, die eine
eigene Choreographie aufführen und danach zahlreiche bengalische Feuer anzünden, was in Österreich
- oder zumindest in St. Pölten - keine negativen Reaktionen von Ordnungsmacht oder auch nur
Stadionsprecher nach sich zieht. Während der Partie folgen zwei weitere Aktionen mit pyrotechnischem
Material und es werden noch Spruchbänder gezeigt - am Ende ist man natürlich im Gästeblock ob des
Spielverlaufs und Ergebnisses hocherfreut.
Von 1951 bis 2012 kickten die diversen Vereine St. Pöltens auf dem Voithplatz, der dann von
der heutigen schon vor Abschluss nach einem Sponsoren benannten NV-Arena abgelöst wurde. Die
Anlage bietet etwa 8000 Zuschauern Platz und ist heute bis auf Restplätze hinter den Toren
ausverkauft. In der Mitte der Längsseiten ragt die komplett umlaufenden Überdachung hoch
über die Tribünen auf und das ist kein Zufall - man kann hier durch das Aufstellen von Zusatztribünen
in kürzester Zeit auf bis zu 13000 Plätz aufstocken. Das Dach des Stadions ist eine recht
ansehnliche Holzkonstruktion, die mit einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung ausgebaut ist.
Die Vorgeschichte des Baus ist übrigens recht kurios, ein angeblicher Milliardär namens Benjamin
Englisch hatte den Club "Flash St. Pölten" gründen und ein riesiges Stadion für 2 Milliarden
Schilling zu bauen angekündigt, wurde aber noch im Dezember des gleichen Jahres - 1999 - als
Betrüger verhaftet. 2006 wurde schließlich die heutige Anlage zu planen begonnen, die schließlich
von Januar 2011 bis Juli 2012 erbaut werden konnte.
|