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Ternana Calcio |
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19.12.2004, Libero Liberati, Serie B |
Ternana Calcio verbrachte die 90er Jahre mit wenigen Ausnahmen in den unteren Bereichen des italienischen
Ligafußballs, kann sich aber seit dem Aufstieg zur Saison 1998/99 durchängig in der Serie B halten. In der
Serie A spielte man allerdings noch niemals eine Rolle, zwar konnten die Umbrier 1972 und 74 in die Eliteliga
aufsteigen, aber das endete jeweils mit dem sofortigen Wiederabstieg. Das könnte dieses Jahr freilich ein Ende haben,
denn mit 20 Punkten aus den ersten 16 Partien stehen die heutigen Hausherren ganze zwei Punkte vor der Abstiegszone.
Das erste Team auf einem Platz, der in die Relegation führt, ist Pescara Calcio, das insgesamt fünf Jahre in der
Seria A war - zuletzt in der Saison 1992/93 -, danach aber in die Serie C abgestiegen ist und jetzt wieder im zweiten
Jahr zweitklassig ist. Somit ist die Ausgangssituation der Partie klar, es geht auf beiden Seiten gegen den Abstieg und
von daher ist nicht unbedingt mit einer spielerisch ansprechenden Partie zu rechnen.
Zu rechnen wäre wohl dagegen mit einem kampfbetonten Spiel, in dem kein Ball verlorengegeben wird, aber auch das trifft
nicht auf die Partie zu. Pescara sucht sein Heil in der Defensive und läßt die Hausherren das Spiel machen, aber da
zeigen sich auch schnell die Grenzen von Ternana Calcio bei der Gestaltung der Partie. Man ist zwar bemüht, nach vorne
zu spielen, aber das geschieht zumeist auf so einfallslose Weise, daß es völlig ausreichend ist, wenn der Gegner die Räume
vor dem Strafraum eng macht und die Diagonalpässe blockiert, mit denen die Kicker aus Terni zum Erfolg kommen wollen. Bei
einem der seltenen Konter der Gäste landet das Leder dann auch noch im Gehäuse der Hausherren, das aber bringt den Gästen
nicht mehr ein als eine rote Karte - zu offensichtlich ist das Tor mit der Hand erzielt worden. Auch aus der Überzahl kann
Ternana kein Kapital schlagen, zwar werden die Angriffsversuche im zweiten Abschnitt gefährlicher und in den letzten zehn
Minuten hat man ein paarmal Pech, so daß der Punktverlust am Ende vielleicht sogar etwas unglücklich ist, insgesamt aber ist
es wohl eine Partie, die keinen Treffer verdient hat, so daß das Schlußresultat durchaus folgerichtig zustande kommt.
Im Aufstiegsjahr verfolgten durchschnittlich 10123 Menschen die Heimspiele von Ternana, seither ging der Besuch in Terni zurück und
pendelte sich bei 7000 bis 8000 ein. In der aktuellen Spielzeit aber ist deutlich etwas im Argen, denn der Zuschauerschnitt ist auf 4895 gesunken und das, obwohl es zum erstenmal seit langem das Derby gegen den großen Rivalen von Perugia gegeben hat, das über 12000 Menschen besucht haben. Die Unzufriedenheit der Heimfans ist dann neben dem für diese Saison typisch schlechtem Besuch auch daran zu erkennen, daß zumindest ein Banner im Heimblock kopfstehend angebracht ist. Dennoch supportet man recht durchgängig und packt auch immer mal wieder seine Fahnen und Doppelhalter aus. So richtig mit Herzblut sind die Ternana-Fans allerdings nicht bei der Sache, denn sie lassen es zu, daß der Gästeblock mehr zur Stimmung beiträgt als das heimische Publikum. Die Pescara-Fans haben sichtlich ihren Spaß und sorgen durchgänig nicht nur für Sprechchöre sondern auch für optische Eindrücke mit ihren Doppelhaltern und Fahnen, die so gut wie nie eingerollt werden. Gänzlich untypisch für Fußballfans in Italien ist die Partie allerdings insofern, daß es von Seiten der Hausherren überhaupt keinen pyrotechnischen Support gibt und nur die Pescara-Fans mit ein paar bengalischen Feuern für landestypische Atmosphäre sorgen.
Das Stadio Libero Liberati ist eine altmodische Anlage, für die vermutlich so mancher die Bezeichnung "Bruchbude" vergeben würde, die
aber über ihren ganz eigenen Charakter verfügt. Es handelt sich um eine runde Schüssel, die doppelstöckig umbaut ist, wobei der Oberrang auf einer Art Stelzen ruht. Auf einer Seite - der Haupttribüne ist noch zusätzlich ein Pressebereich in Form von nochmals auf den Oberrang aufgesetzten Kabinen vorhanden, die ebenfalls auf Stelzen ruhen. Hinter den Toren ist der Oberrang unterbrochen, auf der einen Seite gilt das auch für den Unterrang, gegenüber sind an dieser Stelle die Gästefans untergebracht und diese Lücke hinter dem Tor muß wohl als supporttechnisch eher ungünstig bezeichnet werden. Der Unterrang verfügt über Pseudo-Sitzplätze mit auf Betonstufen eingezeichneten Einzelplätzen, die aber ebenso stehend genutzt werden. In der Oberrängen findet man immerhin Holzbänke und auf der Haupttribüne sind dann auch ein paar Plastikschalen untergebracht. Eine Überdachung gibt es eigentlich nicht, aber aufgrund der Tatsache, daß sich die Ränge überlappen, verfügen ein paar Reihen im der unteren Etage über einen Wetterschutz durch den Oberrang. Farblich ist die Anlage in Rot und Grün gehalten - den Vereinsfarben von Ternana Calcio - und das ist auf denkbar einfache Weise geschehen: der Unterrang ist komplett in Grün angestrichen, der Oberrang komplett in Rot.
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