FBC Treviso vs. FC Messina 0:0
FBC Treviso

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vs.
FC Messina 0:0

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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. SV Hannover 96 04.12.2005, Stadion Omobono Tenni, Serie A
Nächstes Spiel:  MSV Duisburg vs. 1. FC Köln

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4474 Zuschauer

Wie der Mitaufsteiger Ascoli Calcio konnte sich der FBC Treviso im Vorjahr bereits auf den Verbleib in der Serie B einrichten, Stadion Omobono Tenni nachdem man in den Aufstiegsplayoffs zum Oberhaus gescheitert war. Pleiten, Pech und Pannen andererorts - namentlich bei den finanzschwachen Teams von Torino und Perugia sowie dem Bestechungsskandal um Genoa 93 - hatte man es zu verdanken, daß es doch zu einem Spieljahr in der Serie A für die Kicker aus der norditalienischen Provinzhauptsatdt kommt. Dabei war Treviso vor 12 Jahren selbst Pleite gewesen, was zur Neugründung des Clubs unter dem heutigen Namen führte, der sich als Nachfolger des 1909 gegründeten FC Treviso versteht. In diesen 12 Jahren ist man aus der Serie D - also der fünften Liga - bis nach ganz oben gekommen, hat aber nicht immer nur für positive Schlagzeilen gesorgt, denn die Anhänger aus Treviso haben gleich zweimal mit rassistischen Vorfällen auf sich aufmerksam gemacht, beide Male gegen einen eigenen Spieler. Beim erstenmal war es 2001 zu Ausfällen gegen den Nigerianer Omolade gekommen - als Reaktion spielte die ganze Mannschaft im nächsten Spiel mit geschwärzten Gesichtern, um dem Mannschaftskameraden Solidarität gegenüber den eigenen Tifosi zu bekunden. Im Jahr 2002 hatten die Treviso-Fans demonstrativ den Gästeblock in Lummezane verlassen, als der Brasilianer Da Silva aufs Feld kam. In der letzten Woche ist es wieder zu ähnlichen Vorfällen gekommen, diesmal war aber ein Spieler von Messina die Hauptfigur, der Abwehrspieler Zoro, der im eigenen Stadion von den Gästefans verhöhnt wurde, die mit Inter Mailand nach Sizilien gekommen waren, und sich zunächst geweigert hatte, weiterzuspielen, was zu einem Spielabbruch und automatischer Wertung der Partie gegen Inter geführt hätte, bevor er sich dann doch zum Weiterspielen überreden ließ.

Aufgrund dieser Vorfälle fangen alle Partien der Serie A und B in der laufenden Woche fünf Minuten später an - fünf Minuten, die genutzt werden Stadion Omobono Tenni sollen, indem die Mannschaften gemeinsam Transparente "No al Razzismo" präsentieren, die wohl nicht übersetzt zu werden brauchen. Auch sportlich geht es um einiges, denn der FBC Treviso hat nach schwachem Saisonstart den Anschluß geschafft und der FC Messina ist ebenfalls ein Team aus dem Tabellenkeller, so daß beide die Zähler im Abstiegskampf dringend benötigen. Die Resultate von Treviso sind besser geworden, seit man seine Heimspiele wieder in der eigenen Stadt im kleinen Stadio Omobono Tenni austragen darf, statt in Padova spielen zu müssen wie an den ersten Spieltagen, obwohl es zweifelhaft ist, ob es einen direkten Bezug gibt, denn denn fünf seiner bislang sieben Punkte hat das Team auf fremden Plätzen geholt, darunter den einzigen bisherigen Saisonsieg bei Messinas Lokalrivalen Reggina Calcio.

Jetzt soll also auch der FC Messina die Punkte rausrücken, der allerdings seinerseits ebenfalls auf die Zähler der Partie aus zu sein Stadion Omobono Tenni scheint und so entwickelt sich ein von beiden Seiten eher offensiv geführtes Spiel, auch wenn es bis zur 25. Minute dauert, bis es eine wirklich ernsthafte Torchance gibt - ein klassischer Spielzug von Messina mit Steilpaß, Querpaß und Direktannahme kann von Torhüter Zancope so gerade zur Ecke abgelenkt werden. Bis zur Halbzeit gibt es dann noch zwei vielverprechende Szenen auf der anderen Seite, als Ferreira einmal nach schönem Paß frei vorm Tor auftaucht, aber scheitert und derselbe Spieler per Weitschuß knapp verzieht, die bisher größte Gelegenheit ergibt sich aber wieder für Messina, als die Gäste mit zwei Spielern durchbrechen, der Querpaß auf den freien Mann aber ausbleibt. Vor allem in der Schlußphase sind es dann die Hausherren, die noch mal mächtig Druck machen und die auf ihren ersten Heimsieg der Saison drängen, doch die Sizilianer können mit Kampf und Glück Schlimmeres verhindern, wobei ihnen vor allem eine Viertelstunde vor Schluß die Fortuna zur Seite steht, als Torhüter Storari bereits geschlagen ist, aber ein Feldspieler auf der Linie retten kann.

Am heutigen Spieltag ist den Anhängern des FBC Trevison nichts vorzuwerfen, denn die Anti-Rassimus-Aktion wird freundlich beklatscht und Stadion Omobono Tenni auch wenn die Fankurve nicht allzu enthusiastisch in den Applaus einstimmt, so gibt es immerhin auch keine Mißfallensbekundungen der Heimfans. Die Gästefans beziehen klar Stellung für den heute zunächst auf der Ersatzbank platznehmenden Zoro, indem sie auf einem Doppelhalter und einem Zauntransparent "Zoro - uno di noi!" ("Zoro - einer von uns!") verkünden und dem Abwehrspieler bei seiner Einwechlsung in der Schlußphase besonderen Applaus spenden. Ansonsten wird die Partie von beiden Fangruppen mit optischem und akustischem Support begleitet, wobei die Schwenkfahnen und Doppelhalter vor allem auf der Gästeseite kaum zur Ruhe kommen, aber auch die Heimkurve immer wieder mit Schalparaden und Gesängen auf sich aufmerksam macht. An einem der Balkone der Häuser hinter der Gegenseite - die guten Einblick ins Geschehen ermöglichen - ist übrigens ein weiteres handgeschriebenes Transparent "No al Razzismo!" aufgehängt worden.

Das Stadio Omobono Tenni liegt unmittelbar außerhalb der historischen Stadtmauer Trevisos im Nordosten der Innenstadt und es durfte wie Stadion Omobono Tenni erwähnt zunächst nicht genutzt werden, so daß der FBC seine Spiele im nahegelegenen Padova austrug. Nach kleineren Umbaumaßnahmen wurde das Stadion zum Heimspiel gegen Empoli am achten Spieltag für den Serie-A-Betrieb freigegeben. Diese Umbaumaßnahmen können sich eigentlich fast nur auf die kleine Stahlrohrtribüne beziehen, die hinter eine Seite der Haupttribüne gesetzt wurde und da für eine Vergrößerung der Kapazität der Anlage sorgt. Diese Haupttribüne ist im mittleren Bereich überdacht, so daß man hier die einzigen gedeckten Plätze der ganzen Anlage findet. Die beiden Hintertortribünen mit den Fanblöcken müssen dagegen ebenso ohne Überdachung auskommen wie die in drei Einzelteile unterteilte Gegentribüne, auf der ein kleiner zweiter Fanbereich von Trevison - größtenteils mit Kindern besetzt - zu finden ist. In seiner kompakten Bauweise ist das Stadion Omobono Tenni für italienische Anlagen nicht unbedingt typisch, da es auch ohne die weit verbreitete Laufbahn auskommt. So bietet es eigentlich für gute Stimmung die besten Voraussetzungen und krankt nur an der geringen Kapazität von knapp unter 10000 Zuschauern, die Tribünen müßten schlicht höher sein, damit sich ein echter Hexenkessel bilden kann, aber vermutlich wäre ein größeres Stadion ohnehin nur bei Spielen gegen die populärsten Gegner wie Milan, Juve oder Roma vonnöten.

Stadion Omobono Tenni

Stadion Omobono Tenni

Stadion Omobono Tenni
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