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Excelsior Veldwezelt |
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Belgischer Fußballverband |
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27.05.2007, Cmp. Exc. Veldwezelt, Aufstiegsrunde 4. Division |
Excelsior Veldwezelt ist ein Stadtteilteam aus der Gemeinde Lanaken im belgischen Limburg. In der Spielzeit 2005/2006 sind
die Kicker in Rot und Schwarz aus der dritten belgischen Division abgestiegen und heute hat Excelsior die Chance, mit einem
Heimsieg gegen den FC Bleid aus dem äußersten Südzipfel der Wallonie den direkten Wiederaufstieg mit Hilfe der Qualifikationsrunde
zu erreichen. Pikant ist dabei die Tatsache, daß die Hausherren in der Vorsaison als Drittligist an dieser Runde teilnehmen mußten
und ausgerechnet beim FC Bleid denkbar knapp - mit 3:4 im Elfemterschießen - bereits in der ersten Runde die Segel streichen mußten.
Heute gibt es also die Chance, diese Rechnung zu begleichen, wobei der Verlierer der heutigen Partie auch noch nicht alle Aufstiegsträume zu begraben braucht: Es wird eine weitere Chance geben, in die dritte Division zu kommen und zwar wird man auswärts beim FC Rupel Boom anzutreten haben, der am heutigen Nachmittag mit 1:2 gegen einen der beiden diesjährigen Drittligavertreter in der Runde, dem RFC La Louviere, den Kürzeren gezogen hat, wobei der Gewinner dieser Partie weiter zittern muß, weil erst Auf- und Abstieg in den höheren Klassen entscheiden werden, ob es tatsächlich einen dritten Aufsteiger geben wird.
Beide Teams spielen mit offenem Visier und es ist schnell klar, daß sich keiner auf eine Verlängerung verlassen will, sondern man
vielmehr versucht, in der regulären Spielzeit die Entscheidung herbeizuführen. Vor dem Tor ist man allerdings nicht allzu abgebrüht, was für die Spieler beider Seiten gilt und so bleibt es lange beim Spielstand von 0:0, mit dem es auch in die Pause geht. In der zweiten Hälfte ist es dann eine Standardsituation, die den Führungstreffer der Hausherren bringt, als ein nicht hart, aber als Aufsetzer geschossener Elfmeter im Kasten des FC Bleid landet und dessen Torhüter, der sich vorher mehrfach ausgezeichnet hat, auf dem Hosenboden landen und keine allzugute Figur abgeben läßt. Kurz vor dem Ende der Partie bringt ein aus der Sicht der Hausherren sehr fragwürdiger Elfmeter Ausgleich und Verlängerung, wobei die Gäste kurz vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit nach einem brutalen Einsteigen mit gestrecktem Bein noch um einen Mann dezimiert werden. Es liegt wohl auch an der Überzahl, daß Excelsior Veldwezelt in der Verlängerung das überlegene Team ist, aber auch die Gäste versuchen noch, per Konter die Entscheidung herbeizuführen, doch das gelingt beiden Seiten nicht, so daß das Elfmeterschießen über den heutigen Sieger entscheiden muß und hier wird Veldwezelts Goalie zum Mann der Partie, indem er zwei Strafstöße hält und so der Garant für den Aufstieg seiner Farben wird.
Zahlreiche Anhänger haben den FC Bleid aus Luxembourg - der belgischen Provinz dieses Namens wohlgemerkt und nicht dem angrenzenden
Großherzogtum - an die niederländische Grenze begleitet und sorgen bereits vor der Partie für eine ausgelassene Atmosphäre, indem sie mit Trommeln und Gesängen Stimmung machen. Zum Anpfiff gibt es dann eine Rauchaktion von den Gästen, während auch die auf der Gegenseite aufgestellten Anhänger der Hausherren eine Pyoraktion bieten und dabei ihr zuvor eingesetztes Konfetti und über diesen Umweg um ein Haar noch eine eigene Zaunfahne in Brand setzen, aber selbst das wird von offizieller Seite nicht weiter tragisch genommen, es eilt nur ein Ordner hinzu, um beim Austreten der Flammen zu helfen. Während der Partie sind es vor allem die Fans aus der Wallonie, die weiter ihre Show abziehen und bis zuletzt überzeugt zu sein scheinen, daß es heute der FC Bleid sein wird, der den Aufstieg in die dritte Liga zu feiern hat.
Excelsior trägt seine Heimspiele auf einem Platz aus, bei dessen Benennung nicht gerade der Kuß der Muse im Spiel gewesen sein dürfte,
denn mit "Campus Excelsior Veldwezelt" ist dabei eher Prosaisches herausgekommen. Ausbau gibt es auf den beiden Längsseiten, wo einmal nebeneinander ein überdachter Stehplatzbereich und eine überdachte Sitzplatztribüne zu finden ist und hinter letzterer auch noch die
Vereinskneipe sowie die VIP-Räume der Anlage liegen, so daß für die Gegenseite nicht viel übrig bleibt und hier sind dann auch nur ein paar Stufen zu finden. Direkt hinter einem Tor folgen übrigens größere Erdbeerfelder, zu denen man durch eine Öffnung im Zaun auch vordringen kann, während es jenseits der Gegenseite, die über eine einfache Spielstandsanzeige verfügt, einen weiteren Fußballplatz gibt. Nur einen Steinwurf von der Anlage entfernt ist übrigens der Albertkanal, auf dessen anderer Seite sofort die Niederlande beginnen bzw., um genau zu sein, die Stadt Maastricht angrenzt.
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