SV Wanne 11
vs.
SSV Mühlhausen-Uelzen 3:0

Der SV Wanne 11 wurde am 22.02.1911 in der Gaststätte Schweizerhof im fünf Jahre zuvor zu Wanne eingemeindeten Crange gegründet. Dieses wurde 1926 zur Verbundgemeinde Wanne-Eickel und schließlich im Zuge der in weiten Teilen umstrittenen Gemeinderreform 1975 zu einem Teil der Stadt Herne. . 1919 wurde dann auch eine Fußballabteilung gegründet, die in den 1920er Jahren Pflichtspiele gegen Vereine wie Westfalia Herne, Borussia Dormtund und den SV Sodingen kickte - 1925 spielte man gegen den FC Schalke 04 um den Titel des Markkreismeisters und konnte die Niederlage mit 3:4 denkbar knapp halten. 1962 stieg man erstmalig in der Vereinsgeschichte in die Landesliga auf - damals die vierthöchste Spielklasse in der Bundesrepublik, wo man im ersten Jahr den Klassenerhalt schaffte, aber in der zweiten Spielzeit den Abstieg zurück in die Bezirksliga nicht vermeiden konnte. In der jüngeren Vergangenheit gelang es, in die inzwischen in der Fußballpyramide bis auf Position sieben abgesackte Landesliga zurückzukehren, indem man 2004 aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufstieg und zur aktuellen Spielzeit ein weiteres Mal aufstieg - das stand bereits am vorletzten Spieltag der Saison fest, an dem dem SV Wanne daheim ein 4:4-Remis gegen Vorwärts Kornharpen reichte, um mit vier Punkten Vorsprung auf Verfolger SV Horst-Emscher 08 in die letzte Runde zu gehen.

Bislang schlägt man sich sehr gut in der neuen Spielklasse, am heutigen Freitag Abend kommt mit dem SSV Mühlhausen-Uelzen ein Tabellennachbar nach Crange. Auf Platz neun und zehn liegend trennen die beiden Clubs zwei Zähler, wobei der SV Wanne die Nase vorne hat und heute mit einem Heimsieg auf drei Zähler an den BV Brambauer auf Platz zwei heranrücken könnte - nur Tabellenführer Hombrucher SV ist mit neun weiteren Zählern wohl bereits dem Rest der Liga enteilt. Tatsächlich sind es die in himmelblau aufgelaufenen Hausherren, die die Partie von Anfang an dominieren und bereits einige Torchancen für sich notieren durften, als Patrick Liebel in der 24. Minute das Leder aus dem Strafraum flach einschieben kann und so den SV Wanne mit 1:0 in Front bringt. Obowhl auch der SSV Mühlhausen-Uelzen seine Chancen hat, ist es hochverdient, als der gleiche Spieler den Vorsprung zwölf Minuten später in einer nicht unähnlichen Szene auf 2:0 erhöht, wobei die Gäste vor allem mit einer umstrittenen Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Beuers hadern, der ihnen einen vermeintlichen Treffer aufgrund der Abseitsposition eines nicht eingreifenden Mühlhauseners nicht anerkennt. Im zweiten Abschnitt versuchen die Gäste weiterhin, ihre Chance zu wahren, bleiben aber weitgehend harmlos. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ist es Naim Ajeti, der mit dem Treffer zum 3:0 die Torschützenliste schließt und dabei letzte Zweifel am Heimsieg des SV Wanne 11 beseitigt.

Der SV Wanne 11 nutzt für seine Heimspiele den Sportplatz Hauptstraße, der zwischen dem Gelände der traditionsreichen Cranger Kirmes und der A42 zu finden ist, die samt einer parallel laufenden Bahnlinie unmittelbar an den südlichen Hintertorbereich des Fußballplatzes angrenzt. Hier kickte man noch bis 2012 auf roter Asche, aber inzwischen wurde der Platz mit einem Kunstrasenbelag versehen. Für den Ausbau der Anlage bedeutete das sogar einen kleinen Rückbau, denn statt der vorher fünf und sieben Stufen der beiden Längsseiten gibt es inzwischen nur noch jeweils derer vier bzw drei. Gefallen kann die Anlage aber sicherlich immer noch, wozu sowohl die paar - allerdings ungedeckten- weißen Sitzschalen beitragen, die in insgesamt drei Grüppchen auf den Stufen montiert sind als auch der kleine Unterstand, dem man auf seiner Längsseite eine weitere Zeltüberdachung zur Seite gestellt hat. Zusätzlich ist hier das Vereinsheim des SV Wanne zu finden ("Arena der 'Schwarzen Raben'"), und in einer Ecke hat man einen Kohleförderwagen aufgestellt, der mit einem Vereinszeichen des SV Wanne 11 und der Aufschrift "100 Jahre" verziert ist - immerhin durften die Cranger vor gut zwei Jahren ihr 100jähriges Bestehen feiern.