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Jugendsport Wenau |
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16.03.2006, Sportplatz an der Dostel, Landesliga Mittelrhein 2 |
Die heutigen Gegner von Jugendsport Wenau und dem SV Breinig sind im vergangenen Jahr knapp am Aufstieg in die
Verbandsliga Mittelrhein vorbeigeschrammt. Zusammen mit dem späteren Klassenmeister Westwacht Aachen hatten die
beiden Teams ein Spitzentrio gebildet und der schlechteste der drei, der SV Breinig, hatte am Ende mit 55 Punkten 14 Zähler Vorsprung
auf den Tabellenvierten, während Wenau mit vier Punkten mehr nur durch das schlechtere Torverhältnis am Aufstieg gehindert worden ist. In der aktuellen Spielzeit haben vor allem die Stadtteilkicker aus Langerwehe, der Gemeinde, zu der Wenau gehört, wieder alle Chancen, den Sprung nach oben zu schaffen, dazu sind aber erst mal fünf Punkte Rückstand auf Rhenania Eschweiler aufzuholen, während der SV Breinig diesmal bei elf Zählern Rückstand auf die Spitze etwas abgeschlagen ist. Ein Spiel weniger als der Konkurrent hat Wenau - die ihr Team gerne mit JSW abkürzen - auch noch auf dem Konto, so daß man heute auf zwei Zähler aufschließen kann, zumal das gleichzeitige Nachholspiel der Rhenania abgesagt worden ist.
In der ersten Hälfte zeigen sich die Hausherren dann auch als das bessere Team und sind über weite Strecken der Partie im Vorwärtsgang.
Die Zahl der Torchancen ist freilich nicht so sonderlich beeindruckend. Die beiden besseren Gelegenheiten, ein Nachschuß nach gut 20 Minuten und ein Kopfball zehn Minuten später verfehlen das Tor und so geht es torlos auf die Halbzeit zu, wobei es noch ein paar hektische Szenen gibt mit Fouls und einmal einer kleinen Rudelbildung und Rangelei, die zur Verteilung von einigen gelben Karten führt, aber sonst ohne Konsequenzen bleibt. Im zweiten Abschnitt bringen sich die Jugendsportler selbst auf die Verliererstraße, als sie mit einem Fehlpaß den Angriff von Breinig einleiten, der zum 0:1 führt. Danach ist nicht mehr viel los mit den sichtlich geschockten Hausherren, die regelgerecht auseinanderbrechen, so daß Breinig leicht weitere Tore erzielen kann. Am Ende hat Jugendsport Wenau eine deutliche Schlappe einstecken müssen, die das Team im Kampf um den Spitzenplatz leicht auch moralisch zurückwerfen kann.
Ein großer Support ist bei einem Spiel wie dem heutigen meist nur dann zu vermelden, wenn sich vor Ort ein paar Jugendliche zu einer
"Ultra-" oder sonstigen Fangruppe zusammengetan haben, was offensichtlich weder bei den Hausherren noch bei deren Gästen der Fall ist, so daß es im Umfeld der Partie eher ruhig bleibt. So richtig hoch gehen die Emotionen im Publikum nur nach den tumultartigen Szenen in der ersten Hälfte, bei denen es nicht nur einige Zwischenrufe aus dem Publikum gibt, sondern auch einen einsamen Sprechchor seitens ein paar jüngerer Fans der Hausherren - denen natürlich zu so einer Gelegenheit nur eine Beschimpfung mit rassistischem Hintergrund einfällt. Während der zweiten Hälfte wird dann auch noch Europapokal-Fußball im Vereinsheim gezeigt, was noch eine Handvoll der ohnehin nicht sehr zahlreich erschienenen Zuschauer zum Rückzug in die Lokalität bringt.
Einen Kunstrasenplatz mit Tribüne hat der Club Jugendsport Wenau an seinem Sportplatz an der Dostel zu bieten, wobei die Tribüne
quasi ein Abfallprodukt der Sporthalle ist, die man hier zum Teil mit immenser ehrenamtlicher Arbeit hingesetzt hat, denn vor diese Sporthalle hat man ein paar Reihen mit Schalensitzen gesetzt und die mit einem an der Außenwand der Halle befestigten Dach abgedeckt. Später wurde dann noch eine Flutlichtanlage errichtet, so daß auch Abendspiele wie heute auf dem Kunstrasenplatz möglich sind, der nicht in Wenau selbst liegt, sondern im benachbarten Hamich, das ebenfalls zu Langerwehe gehört. Wer sich nicht auf einem der roten Schalensitze niederlassen mag, hat rund um den Platz die Gelegenheit, ebenerdig zu stehen. Insgesamt hat sich der Landesligist eine sehr nette Anlage zusammengebaut, die gerade mit ihrer originellen Mini-Tribüne gefällt. Offiziell heißt der Sportplatz an der Dostel übrigens inzwischen HTG-Arena und ist damit nach dem Unternehmen benannt, das den Umbau durchgeführt und sich als Sponsor daran beteiligt hat.
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