Wimbledon FC vs. West Bromwich Albion 0:0
FC Wimbledon

Wimbledon FC
vs.
West Bromwich Albion 0:0

West Bromwich Albion

Dons Mad


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Baggies Mad
Letztes Spiel: Manchester City vs. Liverpool FC 30.12.2003, National Hockey Stadium, Milton Keynes, First Division
Nächstes Spiel:  Dijon FCO vs. AS St. Etienne

Ticket
6400 Zuschauer

Der Wimbledon FC befindet sich nicht nur sportlich vor einem Neuanfang. Vielleicht befindet er sich auch vor seinem Ende, im Moment National Hockey Stadium, Milton Keynes - Haupttribüne (East Stand) Außenansicht kann das keiner so genau sagen. Fakt ist jedenfalls, daß das Team trotz seines Namens seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in Wimbledon spielen kann, nachdem man das nicht mehr den Ligaansprüchen genügende Stadion an der Plough Lane verlassen mußte. Am neuen Spielort, dem Selhurst Park, den man sich fortan mit den Hausherren von Crystal Palace teilte, wurde man nie wirklich glücklich, da zu viele Fans den Umzug nicht mitmachten und man natürlich auch angesichts des eigentlichen Heimteams in diesem Londoner Bezirk keine eigene Fanszene aufbauen konnte. Immerhin hielten die Blau-Gelben noch ein paar Jahre ihren Premier-League-Status, bevor es mit dem Ende der Saison 1999/2000 dann doch in die First Division ging, wo Wimbledon seither zuhause ist. Während der laufenden Spielzeit zog man erneut um und kehrte London endgültig den Rücken zugunsten des gute 70 km nördlich gelegenen Milton Keynes. Hier entsteht eine neue Anlage für den Club und bis zu ihrer Fertigstellung ist man übergangsweise in der National Hockey Arena beheimatet. Wenn man die Fertigstellung erlebt, denn auch das ist zweifelhaft, steckt man doch mitten im Konkursverfahren und wird demzufolge zur Zeit nicht von einem Präsidium, sondern von einem Konkursverwalter kontrolliert. Neben der wirtschaftlichen steht auch die sportliche Zukunft von Wimbledon auf dem Spiel, denn der Konkursverwalter überwacht natürlich auch die Spielerkäufe und hier hat man wenig Geld zur Verfügung, so daß man sein Heil im Einsatz von jungen Spielern sucht, die noch nicht so teuer bezahlt werden müssen. Das klappt zwar besser, als man befürchten könnte, so ist Wimbledon in der Ligatabelle noch nicht abgeschlagen, auf dem letzten Tabellenplatz steht man aber doch und vor dem heutigen letzten Spiel des Spieltags - der letzten Partie im englischen Profifußball dieses Kalenderjahres überhaupt - sind es elf Punkte Rückstand, die man aufs rettende Ufer gutzumachen hat. West Bromwich Albion hat andere Sorgen, nachdem man im Vorjahr nach nur einjähriger Zugehörigkeit recht sang- und klanglos mit 17 Punkten Rückstand aus der Premier League abgestiegen ist. Für die Baggies zählt in diesem Jahr nur der direkte Wiederaufstieg und dafür sieht es gar nicht schlecht aus - immerhin belegt man zur Zeit den zum direkten Aufstieg berechtigenden zweiten Tabellenplatz.

Angesichts der Tatsache, daß keine Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf mehr treffer einstecken mußte als der Wimbledon National Hockey Stadium, Milton Keynes - Haupttribüne (East Stand) FC, ist heute also zu erwarten, daß es zu einem klaren Sieg für die auch als Baggies bekannten Kicker von West Bromwich kommen wird. Deren Unternehmen Aufstieg ist freilich in den letzten Partie ein wenig ins Stocken geraten - zuletzt konnte man dreimal in Folge nicht gewinnen - und das ist dem Spiel der Gäste auch heute anzumerken. Es sind ihre Gegner, die Dons, die die Partie machen und immer wieder zu guten Chancen kommen. Die Kicker des Wimbledon FC zeigen heute, daß sie sich lange noch nicht aufgegeben haben, kommen jedoch trotz bester Gelegenheiten zu keinem Treffer, so daß es am Ende zu einem aus Sicht von West Bromwich Albion äußerst schmeichelhaften Remis kommt. Bei Wimbledon trauert man nach der Partie sicher besonders zwei Einschußchancen nach, als man einmal den Ball aus etwa acht Metern Entfernung in die Wolken jagt und ein anderes Mal nur um Haaresbreite scheitert, als das Leder nicht den Weg ins Tor findet, sondern den Pfosten des langen Ecks trifft und ins Spiel zurückprallt. So bleiben nach der heutigen Partie immer noch zehn Punkte Rückstand für die Kicker aus Milton Keynes und auch den Gästen nützt das 0:0 nicht wirklich, machen sie sich doch sicherlich bei jetzt vier nicht gewonnen Partien nacheinander endgültig Sorgen, daß das Jahr 2004 vielleicht doch nicht ein Jahr des Aufstiegs für die Baggies werden könnte.

Der Besuch in Milton Keynes ist allgemein nicht allzu gut, wenn der Wimbledon FC an den Start geht, doch man erhofft sich, nach und nach National Hockey Stadium, Milton Keynes - Gegentribüne (South Stand) in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Die Fanszene besteht zu einem Teil aus alten Supportern, die den Weg aus der Hauptstadt in die Provinz finden und nicht zum Konkurrenzverein vom AFC Wimbledon abgewandert sind, der an der Plough Lane gegründet wurde und in der Combined Counties League Amateurfußball spielt. Zum anderen gibt es einige Supporter vor Ort und auf die setzt man bei dem Club sicherlich langfristig, wobei es sicherlich auch nur eine Frage der Zeit ist, bevor man mit einem Wechsel des Namens auch formell London den Rücken kehrt. Der heutige Besuch von über 6000 Zuschauern ist sicherlich schon mal recht gut, wobei die Fans von West Bromwich, die hinter einem Tor auf einer Stahlrohrtribüne untergebracht sind, einen beträchtlichen Anteil stellen. Dennoch ist die Stimmung bei den Dons-Fans gar nicht so schlecht, man ist immer wieder mit Gesängen zu hören und hat dabei sogar einen in England eher ungewöhnlichen Wechselgesang zu bieten, wo die Haupttribüne das “We are East Stand, we are East Stand, we are East Stand Wimbledon” des Hintertorbereichs mit “We are South Stand, we are South Stand, we are South Stand Wimbledon” beantwortet. Die West-Bromwich-Fans lassen sich gelegentlich mal mit ihrem “Come on you Baggies” hören und verfolgen die Partie größtenteils stehend - zwar gibt es bei Wimbledon formell Sitzplatzzwang und permanent stehende Zuschauer werden auf Tafeln mit dem Rauswurf bedroht - durchgesetzt wird das jedoch nicht. Nur Herumhüpfen auf den Stahlrohrtribünen wird ungern gesehen, so werden die West-Bromwich-Fans schon vor dem Anpfiff der Partie vom Stadionsprecher belehrt, daß diese Tribüne nicht für ”celebrating in this way“ geeignet sei.

Das National Hockey Stadium ist, wie man schon am Namen hört, nicht unbedingt für Fußballspiele konzipiert worden, National Hockey Stadium, Milton Keynes - Hintertortribüne Heimfans (East Stand) konnte jedoch durch die beiden bereits erwähnten Stahlrohrtribünen hinter den Toren - East und West Stand - , auf denen man auf blauen Plastiksitzen sitzt, nennenswert aufgepäppelt werden. Als feste Installationen hat die Anlage nur zwei Tribünen: die über eine volle Längsseite laufende Haupttribüne, die mit einem geschwungenen Dach, das von einer abgerundeten Röhrenkonstruktion nach dem Prinzip einer Flugzeugtragfläche gehalten wird, durchaus zu gefallen weiß, und die doch etwas mickrig wirkende Gegentribüne, die vielleicht ein Viertel ihrer Seite einnimmt und von vorne gesehen fast quadratisch ist. Beide Tribünen sind mit unregelmäßig verteilten Sitzen in Grün und Grau versehen, wobei in der Haupttribüne noch diverse Räume Platz finden, darunter auch der Fanshop und das Main Office der Dons. Vermutlich könnte man das Stadion bei besserer Resonanz leicht weiter ausbauen, indem man der Gegentribüne weitere Stahlrohrkonstruktionen zur Seite stellt. Strahler an vier Flutlichtmasten sorgen für Beleuchtung, die sind allerdings nicht an den Ecken des Spielfeldes untergebracht, sondern sämtlich über die Gegenseite verteilt und werden von ein paar weiteren Strahlern im Tribünendach unterstützt. Das National Hockey Stadium findet sich in verkehrsgünstiger Lage an der A5 am westlichen Rand der Innenstadt von Milton Keynes und ist von diversen Shopping Malls umgeben, nach außen ist es übrigens durch Metallzäune sichtgeschützt, da das Spielfeld ansonsten durch die Lücken zu beiden Seiten der Gegentribüne hervorragend einsehbar wäre.

National Hockey Stadium, Milton Keynes - Hintertortribüne Auswärtsfans (West Stand)

National Hockey Stadium, Milton Keynes - Haupttribüne Detail


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