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Woodlands Wellingtons FC |
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S-League Football Association of Singapore |
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11.07.2007, Woodlands Stadium, S-League |
Das Team von Singapur hat es nicht zum AFC Asia Cup 2007 geschafft, obwohl es auf FIFA-Rang 127 liegend eigentlich die zweitstärkste
Mannschaft aus dem ASEAN- (also dem südostasiatischen) Raum ist - durch die gleich vier gastgebenden Nationen ist nur noch Platz für zwölf Qualifikanten und Singapur ist in der Qualifikation deutlich an China und dem Irak gescheitert. So läuft die S-League, wie die Eliteklasse des Landes heißt, trotz des internationalen Wettbewerbs weiter und auch am heutigen Mittwoch ist eine Partie angesetzt, so wie in dem kleinen Inselstaat ohnehin fast an jedem Tag gespielt wird. Beim heutigen Spiel handelt es sich um ein Mittelfeldduell, beim dem die japanische Mannschaft von Albirex Niigata, das selbst vom Namen her an ein im 'Mutterland' kickendes Team angelehnt ist und deshalb oft als 'Albirex Niigata (Singapore)' bezeichnet wird, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Japaner müssen heute in den Norden der Insel reisen, um sich beim Woodlands Wellington FC zu behaupten und das bedeutet, daß der sechste der Tabelle gegen den siebten kickt, so daß es sich angesichts der Zwölferliga im Land tatsächlich genau um die beiden Mannschaften handelt, die die obere Hälfte abschließen und die untere anführen.
Das Spiel könnte kaum besser für die Hausherren beginnen, die mit ihrem ersten Angriff zum 1:0 kommen, noch bevor der Minutenzeiger
das Ziffernblatt einmal umrunden konnte, wobei das Mittel, das zum Erfolg führt, denkbar einfach ist: Ein Angriff über rechts wird der per Paß in die Mitte und Diagonalschuß des Marrokaners Laakkad abgeschlossen. Im weiteren Verlauf der Partie schalten die Gastgeber einen Gang zurück und überlassen Albirex die Partie, die aufgrund der Freiheiten im Mittelfeld eine ganz ansehnliche Partie abliefern,
aber nicht gerade sturmstark auftreten, so daß nur allzuselten Gefahr für das Tor der 'Rams' (Widder) von Woodlands Wellington entsteht. Die größte gibt es zunächst in der 75. Minute nach einem öffnenden Paß, aber der schön freigespielte Norikazu Sakata zielt mit seinem Schuß genau auf Woodlands Torhüter Fadhil Salim - zuvor gibt es freilich eine umstrittene Szene auf der anderen Seite, als die Hausherren Elfmeter fordern, es stattdessen jedoch eine gelbe Karte gibt. In der 84. Minute gibt es nach Flanke von links doch noch den Auslgeichstreffer für das japanische Team, für das Takatoshi Uchida trifft. Das könnte der Punktgewinn für die Gäste gewesen sein, und daß das nicht so ist, hat Woodlands Wellington vor allem dem Gästetorhüter Norio Takahashi zu verdanken. Beim direkten Gegenzug gibt es einen Freistoß für die Hausherren, aus dem ein nicht sonderlich harter Kopfball von Lucian Dronca hervorgeht, den der Goalie zwar festhalten kann, aber die vermeintliche Routineaktion endet damit, daß letzerer mit dem Leder über die eigene Torlinie ins von ihm aus linke Eck rutscht und er sich so für den heutigen Tag die Eselsmütze aufsetzt.
Auf der Haupttribüne haben sich ein paar Fans mit Trommeln und sonstigen Rhythmusinstrumenten niedergelassen und zwei davon haben auch
Schwenkfahnen mit Vereinslogo dabei. Das ganze macht einen eher organisierten Eindruck und wird davon verstärkt, daß vor diesen Fans
eine Cheerleadergruppe im Einsatz ist, die einfarbig in grün-weißen Vereinsfarben gekleidet ist, allerdings offensichtlich hobbymäßig aktiv ist - zumindest wenn Kinderarbeit auch in Singapur verboten ist, denn die Mädchen sind zum Teil wohl keine zehn Jahre alt, haben aber offensichtlich ihren Spaß an der Supporttätigkeit, bei der sie mal die vorgegebenen Rhythmen aufnehmen und einen Sprechchor darüber setzen und mal selbst mit einem Sprechchor beginnen und die Rhythmusgruppe einfallen lassen. Unabhängiger Support ist nicht auszumachen und ebensowenig sind Anhänger der Gäste vor Ort, obwohl deren Weg nicht allzu weit ist und das angesichts der Ausmaße Singapurs von etwa sieben mal vierzehn Kilometern auch nicht sein kann.
Das Woodlands Stadium ist im gleichnamigen Stadtteil im Norden des Ministaats zu finden, wo es unmittelbar in der Nähe der Station
Marsiling an der Hochbahn zu finden ist, deren drei Linien die meisten Teile von Singapur leicht per öffentlichem Verkehr erreichbar machen und deren Züge man hinter der Stahlrohrtribüne auf der Gegenseite vorbeifahren sehen kann. Weitere Stahlrohrtribünen finden sich hinter den Toren der Anlage, wobei es auf einer Seite außerhalb des Stadions noch eine recht futuristisch geformte Sporthalle gibt. Einen festen Ausbau kann das Woodlands-Stadion demnach nur auf einer Längsseite bieten. Hier findet sich eine steinerne Tribüne, die auf voller Breite überdacht ist und nur im Zentrum Sit1012chalen zu bieten hat, während man auf den hohen Stufen in den äußeren Bereichen sowohl stehend als auch sitzend der Partie beiwohnen kann. In einem Hintertorbereich findet sich übrigens auch noch Platz für eine denkbar einfache Anzeige - per Digitalbuchstaben sind hier die Namen der beteiligten Teams sowie Spielzeit und -stand abzulesen.
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