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30.10.2007, Stadion am Zoo, DFB-Pokal |
Der Wuppertaler SV hat durch den Sieg im Verbandspokal Niederrhein 2006/2007 (2:0 über die SSVg Velbert) die DFB-Pokal Endrunde
erreicht, was somit innerhalb weniger Jahre zum drittenmal nach 2000 und 2005 gelang. Nachdem die beiden vorherigen Anläufe bereits in der ersten Runde von VfB Stuttgart und 1860 München gestoppt wurden, machte man es diesmal besser und setzte sich mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen Erzgebirge Aue durch. Der heutige Gegner Hertha BSC dürfte für die wenigsten Wuppertaler ein Wunschlos sein, ist aber attraktiv genug, um ein fast ausverkauftes Zoostadion zu garantieren. Hertha konnte sich in der ersten Runde bei der SpVgg Unterhaching behaupten und darf so hoffen, zum ersten Mal seit der festen Vergabe an die Stadt Berlin ein Pokalenspiel im eigenen Wohnzimmer bestreiten zu dürfen, woran man bisher - zumindest bezogen auf die Profis der Berliner - immer scheiterte. Wuppertal, das übrigens 1963 einmal im Halbfinale des Wettbewerbs stand und dem HSV mit 0:1 unterlag, geht natürlich als krasser Außenseiter in die Partie, aber als völlig chancenlos sieht man sich freilich dann auch wieder nicht.
Ein Klassenunterschied ist in der vom WSV engagiert geführten Partie nie zu spüren, aber in der ersten Hälfte liegen die Vorteile
doch eindeutig bei den Gästen, die mehrere gute Möglichkeiten auslassen, während der Wuppertaler SV sich zwar wehrt, aber keine
Möglichkeiten herausspielen kann. Ähnlich beginnt der zweite Abschnitt mit einem Pfostenschuß für Hertha, doch wer daraus ableitet, daß jetzt eine Berliner Offensive folgen wird, liegt völlig daneben. Die Hausherren kommen immer besser in die Parte und jetzt wird es eher im Strafraum der Gäste gefährlich als auf der anderen Seite, so z. B., als in der 57. Minute schon so macher auf den Tribünen in Jubel ausbricht, der Schuß von Mahir Saglic jedoch nur das Außennetz getroffen hat. Knappe zehn Minuten vor Schluß kommt es dann zur inzwischen völlig verdienten Führung des Drittligisten durch Sven Lintjens gegen inzwischen aufgrund einer Herausstellung in Unterzahl spielende Berliner. Hertha will zwar danach noch mal zurückkommen, aber man bleibt ungefährlich und kassiert schließlich durch Tim Jerat sogar noch den zweiten Treffer, nach dem kein Zweifel mehr am Ausgang der Partie besteht.
Mit knapp 13500 Zuschauern ist das Stadion Am Zoo im aktuellen Zustand zu gut 90 % ausverkauft und noch kurz vor der Partie wird ein weiterer Block für das Publikum geöffnet, was wohl belegt, daß man bei den Bergischen vom Andrang etwas überrascht ist.
Die Wuppertaler präsentieren zum Intro eine kleine Choreographie mit Blockfahne und Transparenten, danach zeigt man noch mal einige Doppelhalter vor. Auch akustisch tut man sein Bestes, um den WSV nach vorne zu peitschen, besonders auffällig sind wieder die
charakteristischen Wechselgesänge auf "Rot!"-"Blau!", die ziemlich einzigartig sein dürften, obwohl sie ja mit anderen Vereinsfarben genauso funktionieren dürften. Von den vielleicht 400 Hertha-Fans ist nur selten was zu hören, ein paar mal bringt man aber doch einen Sprechchor für die Hertha über die Lippen und am lautetsten wird es bei einem "Wuppertal-Asozial!" in der ersten Hälfte, ein von gegnerischen Fans des WSV immer wieder genutzter Spruch, der inzwischen von der Wuppertaler Fanszene ironisch übernommen wird - es soll sogar schon mal eine WSV-Blockfahne mit dieser Aufschrift gesehen worden sein.
Der Ausbau des Zoostadions nimmt langsam Gestalt an und in einer Kurve zeugt inzwischen ein geformter Sandhaufen von den Fortschritten, auf den im nächsten Schritt eine Tribüne aufgebaut werden könnte, die auf der anderen Seite schon teilweise entstanden ist. Hier sieht
man schon einen Teil der zukünftigen Stufen, heute mit einem WSV-Blocktrikot garniert. Ob die ursprüngliche Planung, die Hintertortribünen später auch zu überdachen, gehalten werden kann, ist übrigens wieder unklar, denn angeblich liegt dafür im Gegensatz für den Ausbau der Hintertorbereiche als solcher noch keine Baugenehmigung vor. Man geht übrigens in Wuppertal davon aus, daß man die
neuen Tribünen zum ersten Regionalligaheimspiel der Rückrunde präsentieren kann, wenn alles gut läuft. Wenn das so zutrifft, würde das gleichzeitig bedeuten, daß man die neue Anlage zur nächsten DFB-Pokalrunde Ende Januar noch nicht nutzen könnte und gegen einen hochkarätigen Gegner (vermutlich nach Düsseldorf) ausweichen müßte - oder alternativ an der Zeitschraube drehen und die Bauarbeiten beschleunigen, die zu guten Teilen umstrittener Weise im Rahmen von Ein-Euro-Jobs von Hartz-4-Emfpängern durchgeführt werden.
Die namentlich entsprechend gekennzeichneten Bilder werden mit freundlicher Genehmigung von "Wupperhopper" Matthias Hahn genutzt.
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