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SV Grimma |
Die Oberligen |
07.10.2001, Stadion der Freundschaft, Oberliga Nordost Süd |
Im sächsischen Grimma kommt es am heutigen Sonntag zwischen dem einheimischen SV - vormals BSG Motor - Grimma
und dem in der letzten Saison aufgestiegenen SV Braunsbedra zu einer Partie, die wohl bereits zu diesem frühen
Saisonzeitpunkt als Abstiegsduell bezeichnet werden darf. Während die Anhaltiner von Braunsbedra den letzten
Tabellenplatz ihrer Staffel einnehmen, sind die Gastgeber im unteren Mittelfeld zu finden und auf Punkte vor allem aus den Begegnungen gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller angewiesen, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen konstant zu halten. Daß jedoch auch der heutige Gegner die Saison keinesfalls bereits abgeschrieben hat, hat Braunsbedra damit bewiesen, kurzfristig noch zwei braslianische Spieler verpflichtet zu haben.
Als es zur Pause 3:0 für die Gastgeber steht - der letzte Treffer fällt mit dem Pausenpfiff
und wird vom Unparteiischen trotz heftiger Proteste des Torhüters gegeben, der den Schützen im Abseits wähnte -, würde wohl kaum noch einer der anwesenden Zuschauer auch nur einen Pfifferling auf die Gäste setzen, doch die zweite Hälfte präsentiert ein völlig anderes Bild als der erste Abschnitt. Jetzt sind es die Mannen aus Braunsbedra, die das Spiel machen und letztendlich tatsächlich nicht nur zurück in die Partie kommen, sondern diese Rückkehr mit dem Erringen eines letztendlich noch völlig verdienten Auswärtspunktes auch in der Statistik untermauern können.
Beide Fangruppen setzten eher auf Optik als auf Akustik - so hat man einige Transparente im
Gepäck, aber keinen hörbaren Sprechchor. Sowohl Heim- als auch Gästefanbereich finden sich auf der Gegenseite, wobei der Gästebereich mit einem Querzaun vom Rest des Stadions separiert ist - was heute wohl nicht nötig gewesen wäre. Als eher in der Kunst der präzisen Beschreibung von Sachverhalten als in poetischer Namensgebung begnadet präsentiert sich übrigens der Fanclub des SV - Fanclub Fans von der Stehplatztribüne.
Dafür findet sich auf der Tribüne - heute wegen ihres Daches angesichts des Dauerregens gut frequentiert - der Typ des schimpfenden Rentners in einer extrem lauten Version. Im Grimmaer Stadion der Freundschaft hat man zwar auf eine Flutlichtanlage verzichtet, sonst findet sich aber so ziemlich alles, was zu einem guten Stadion gehört. Auf beiden Seiten gibt es Betonstufen, auf denen man sich stehend niederläßt und die auf der einen Seite für eine überdachte Tribüne unterbrochen sind, die vielleicht ein Drittel der gesamten Breite einnimmt und mit blauen und gelben Schalensitzen mit Rückenlehnen bestückt ist. In den Kurven gibt es keinen besonderen Ausbau, wobei man sich in der einen zumindest ebenerdig niederlassen kann, während die andere überhaupt nicht zugänglich ist. Auf dem Stadiongelände findet sich - hinter der zugänglichen Kurve - noch ein Gebäude mit den Umkleidekabinen für Aktive und Schiedsrichter im Erdgeschoß und einer Vereinskneipe des SV Grimme im ersten Stock. Außerhalb des Stadion sind noch mindestens ein weiterer Fußballplatz - mit Aschebelag, dafür aber auch mit Flutlicht versehen - und eine Tennisanlage zu finden.
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