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Sportfreunde Hafenwiese |
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18.05.2011, Hobertsburg, Kreispokal Dortmund |
Die Sportfreunde Hafenwiese haben eine für einen Fußballclub eher ungewöhnliche Geschichte hinter sich.
Gegründet wurde man 1980 als Verein der gleichnamigen Schrebergartenanlage, und man begann wohl eher als
eine Art Kneipenteam. Das setzte sich dann auch nach Aufnahme in den Verbandsfußball fort, wo der Club
eher für Alkoholexzesse und Schlägereien bekannt war als für die Qualität seines Fußballs. Ende der 1990er
Jahre wurde man nach und nach zu einem türkischen Verein, der aber zunächst weiter für rauhe Umgangsformen
bekannt war und zwischendurch von der Spruchkammer für längere Zeit aus dem Verbandsfußball ausgeschlossen
wurde. 2004 gründete man sich faktisch neu, und wurde unter einem neuen - jetzt türkischen - Vorstand in ruhigeres
Fahrwasser gebracht. Mit überschäumenden Temperament der Spieler hat der B-Liga-Letzte nach Aussage eines
Jugendtrainers auch heute noch zu kämpfen, und so muß man schon einmal mit der einen oder anderen roten Karte
klarkommen, aber ein Fall für die Spruchkammer ist man seit der Gründung nicht mehr. Heute geht es im Kreispokal gegen
Preußen Lünen, was ein Duell zweiter A-Ligisten bedeutet, die sogar aus der gleichen Staffel stammen und
sich vor wenigen Wochen im Ligabetrieb an dieser Stelle mit 3:3 voneinander getrennt haben.
Die Partie geht mit einer guten Viertelstunde Verspätung los, da man bei den Sportfreunden Probleme hatte,
zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt eine Mannschaft zusammenzubringen, weil ein 18:00-Uhr-Anstoß
mit der Berufstätigkeit vieler Spieler kaum vereinbar ist. Schließlich geht man mit einem Team ins Rennen,
das einige Spieler der zweiten Mannschaft enthält und versucht, sich mit Kampfkraft gegen das spielerisch
eindeutig überlegene Preußen Lünen zur Wehr zu setzen. Das klappt etwas über eine halbe Stunde, doch dann
gehen die Gäste duch Benjamin Fasse in Führung. Danach sorgt Marvin Donia mit einem nicht ganz lupenreinen
Hattrick (eins der drei Tore fällt erst nach der Halbzeitpause) für die Entscheidung, wobei Heimtorwart Cihan
Yildrim beim zweiten Treffer Donias kräftig mithilft - das hätte man auch als Eigentor werten können. Danach
geht das Torschießen munter weiter - Donia legt noch einen weiteren Treffer drauf - und auch die Hausherren
kommen noch zu zwei Ehrentreffern, so daß die Partie, die sich sicher das Prädikat torreich verdient hat,
schließlich mit 2:7 beendet wird.
Die Sportfreunde Hafenwiese tragen ihre Spiele auf dem Sportplatz Hobertsburg aus, den man sich mit der
in der Kreisliga B kickenden Sportunion Dortmund teilt. Gekickt wird hier auf einem Hartplatz, der im wesentlichen
ohne Ausbau ist. Auf der Seite, von wo aus der Platz betreten wird - also in diesem Sinne der Hauptseite der
Anlage - gibt es ein kleines Gebäude mit einem Thekenverkauf, und auf der Gegenseite ist ein Hang gefunden,
der mit Gestrüpp bewachsen ist. Offensichtlich hat es hier früher eine gar nicht einmal so kleine Traverse gegeben,
verfügte sie doch über immerhin zehn Stufen, aber hier hat ein Rückbau stattgefunden, und bis auf ein paar
schmale 'Treppen ins nichts' sind diese Stufen offensichtlich entfernt worden. Etwas kurios ist übrigens,
daß der Sportplatz den Namen einer benachbarten Schrebergartenanlage trägt, aber eben nicht den Namen des heutigen
Heimvereins, obwohl der wie gesagt ebenfalls nach einer solchen Anlage benannt worden ist. Der aus dem Namen der
Sportfreunde ebenfalls ableitbare Schluß, daß man sich in der Nähe des Dortmunder Hafens befinden muß, ist dagegen richtig,
denn der ist unweit vom heutigen Spielort in westlicher Richtung zu finden.
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