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04.12.2015, Südstadion, 3. Liga |
Heute treffen im Südstadion Köln der SC Fortuna Köln und der VfL Osnabrück aufeinander, die
aktuell in der dritten Liga kicken, aber lange Institutionen in Liga zwei waren. Die Fortuna
belegt bis heute den 3. Platz in der ewigen Tabelle dieser Spielklasse, obwohl man bereits
seit dem Jahr 2000 nicht mehr darin vertreten ist. Der VfL war noch in der Spielzeit 2010/11
zweitklassig und stieg dann in Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden ab, um zwei Jahre später
die Chance, sich als Drittligadritter gegen den gleichen Gegner wieder für die 2. Liga zu
qualifizieren, zu verpassen. Bei den Gastgebern schaut man zur Zeit eher nach unten, denn man
belegt nach 18 Spielen nur den 16. Tabellenplatz (von 20) und liegt gerade mal zwei Punkte vor
Schlußlicht SV Stuttgarter Kickers. Der VfL Osnabrück hat dagegen eine Serie von Erfolgen zu
verbuchen, die den Club auf Platz vier und somit in die Nähe der Tabellenspitze gebracht haben -
man hat seit neun Spielen nicht mehr verloren und zuletzt seit sechs Spielen nicht mal mehr
ein Gegentor kassiert hat.
In der Anfangsphase ist Fortuna Köln leicht überlegen, ohne zu großen Torchancen zu kommen und
ähnlich ist es im weiteren Verlauf des Spiels, als die Gäste nach und nach besser in die
Partie kommen. Nach einer knappen halben Stunde ist der Ball endlich im Netz und zwar in dem
des VfL Osnabrück, der so zwei Minuten vor dem Ablauf von 600 Minuten ohne Gegentreffer zum ersten
mal seit dem 3.10. ein Tor kassiert, das von Julius Biada erzielt wird, der so die Südstädter mit
1:0 in Front bringt. Kurz vor der Pause legt Biada den Teffer zum 2:0 nach und unmittelbar nach
dem Wiederanpfiff kommt es zu einem folgenschweren Ballverlust im Spielaufbau der Gäste, für den
sich Marco Königs mit dem Treffer zum 3:0 bedankt. Mit dem 3:1 in der 69. Minute gibt es ein wenig
Auftrieb für den VfL Osnabrück und Torschütze Michael Hohnstedt startet damit einen Osnabrücker
Sturmlauf, der sich dann aber nach wenigen Minuten als Strohfreuer entpuppt, so daß die von den
Gästen erhoffte Aufholjagd ausbleibt.
Ein Hintertorbereich des Stadions ist heute gesperrt, während der zweite als Gästeblock genutzt
wird, so dass sich die aktiveren Fans der Gastgeber auf der Gegenseite einfinden - wobei "aktiv"
im Wesentlichen bedeutet, daß man seinen Bereich mit diversen Transpartenten schmückt und
zum Intro der Partie, ebenso wie während des laufenden Spiels, mit seinen Schwenkfahnen herumwedelt -
akustischer Support findet so gut wie gar nicht statt. Das überlassen die Fortuna-Fans fast
komplett dem Osnabrücker Anhang, der das ausgiebig nutzt und während fast der kompletten
Spielzeit mit lauten Gesängen zu hören ist. Dazu kommt als Intro zur zweiten Hälfte noch eine
Pyroaktion, die eine entsprechende Durchsage nach sich zieht, im Großen und Ganzen aber eher
gelassen hingenommen wird.
Das Südstadion Köln wurde 1978 eröffnet und sollte den Vereinen der Kölner Südstadt eine angemessene
Spielstätte bieten - darunter dem SC Fortuna, der zu diesem Zeitpunkt seine einzige Bundesligasaison
- 1973/74 - bereits hinter sich hatte, in der man zusammen mit dem 1. FC Köln in der Radrennbahn in Müngersdorf
gekickt hatte, da damals auch das Müngersdorfer Stadion (wegen Umbaus) nicht zur Verfügung gestanden
hatte. Seit 2014 ist die ehemalige Bezirkssportanlage Köln-Süd, zu der auch das Stadion gehört,
nach dem legendären Fortuna-Vorsitzenden und Mäzen "Jean-Löring-Sportpark" benannt und es hat seit
der Umwandlung der Spielstätte in Müngersdorf in ein reines Fußballstadion mit seinen 14944
Plätzen die Ehre, das größte Leichtathletikstadion der Domstadt zu sein - und ist selbst neuerdings auch
Heimspielstadion des 1. FC Köln, der seine Frauenmannschaft seit der aktuellen Spielezeit hier kicken
lässt - das ist allerdings nicht ganz neu, denn früher war das vereinseigene Franz-Krämer-Stadion
nicht regionalligatauglich, sodass hier bereits die Amateure der Geißböcke gekickt haben. Übrigens schien die Zeit des Südstadions in
seiner jetzigen Form abzulaufen, da ein Neubau der Anlage geplant war, aber die Finanznot der Stadt Köln
hat dazu geführt, daß immer wieder Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden, wie die Installation von
Sitzschalen auf der Haupttribüne bei gleichzeitiger Abtrennung eines Tribünenbereichs für die Gästefans
(2008), die Erneuerung der sanitären Anlagen (2009) und zuletzt den Einbau einer - für die 3. Liga vom
DFB vorgeschriebenen - Rasenheizung (2015), so dass ein Neubau oder substanzieller Umbau zunächst mal
wieder vom Tisch zu sein scheint, auch wenn der SC Fortuna vor wenigen Monaten einen Umbauplan veröffentlicht hat.
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