P. A. E. Panserraikos

P. A. E. Panserraikos
vs.
Aris Saloniki 1:0
(Abbruch 55. Minute)

Aris Saloniki

maps.google.de
wikipedia
Che Guevara Club
superleaguegreece.net/
EPO - Griechischer Fußballverband
kicker.de
wikipedia
Super 3

Letztes Spiel: Pamvlachiakos vs. Oreini 27.11.2010, Dimotiko Gipedo Serron, Superleague
Nächstes Spiel:  Olympiakos Volos vs. A. O. Kavala

Ticket
ca. 8000 Zuschauer

1964 taten sich im nordgriechischen Serres die Lokalrivalen Iraklis und Apollon zusammen, um einen neuen Club zu gründen, dessen Anspruch, die ganze Stadt zu vertreten, schon im Vereinsnamen Panserraikos verankert wurde, was soviel wie 'Ganzserres' bedeutet. Der Club spielte zunächst recht kontinuierlich in der Eliteliga - mit gelegentlichen Abstrichen in die Beta Ehniki (2. Liga) -, bevor man 1992 und 1993 Dimotiko Gipedo Serron gleich zweimal abstieg und plötzlich drittklassig war. Das hielt zwar nicht an, aber bis zur erneuten Erstklassigkeit von Panserraikos sollte es bis 2008 dauern. Es folgte der postwendende Abstieg in die 2. Liga sowie der sofortige Wiederaufstieg, und als aktuell Drittletzter muß der Club aus Serres aufpassen, nicht zum zweiten Mal postwendend in die 2. Liga zurückgeschickt zu werden. Heute geht es in einem prestigeträchtigen Duell gegen einen der Großclubs aus Thessaloniki, und zwar Aris, das sowohl von der Unterstützung her wie auch sportlich im Schatten von PAOK steht, aber dennoch zu den Topteams der Region zählt. Die großen Erfolge der Gelb-Schwarzen liegen lange zurück (dreimaliger Meister 1928, 1932 und 1946 sowie einmaliger Pokalsieger 1970), aber man ist regelmäßiger Teilnehmer an der UEFA Europa Leauge und steht auch jetzt mit Kontakt zu den Europapokalplätzen da, so daß es ein hartes Stück Arbeit für Panserraikos werden dürfte, ausgerechnet heute Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

In der Anfangsphase sind es trotz des Tabellenstandes die Gastgeber, die nach vorne spielen und die Defensive von Aris das eine oder andere Mal in Verlegenheit bringen können, ohne jedoch allzugroße Chancen dabei zu verzeichnen. Nach und nach schaffen es die Gäste, sich etwas zu befreien, bleiben Dimotiko Gipedo Serron aber auch ungefährlich, wenn man von ein paar Freistößen absieht, die ihnen in der Nähe des Strafraums zugesprochen werden, da die Gastgeber immer wieder solide einsteigen, um den Spielfluß von Aris zu unterbrechen. Kurz vor der Halbzeit kommt es schließlich zum vielbejubelten Führungstreffer für Panserraikos, als der Brasilianer Chumbinho von der Strafraumgrenze abzieht und das Leder and die Unterkante der Latte geht und von dort aus im Tor einschlägt. In der Halbzeitpause beginnt Nebel aufzuziehen, und in der 55. Minute unterbricht der Schiedsrichter unverständlicherweise die Partie, obwohl noch leicht von Tor zu Tor - ja selbst von Hintertor zu Hintertortribüne gesehen werden kann. Schließlich kommt es tatsächlich zum Abbruch der Partie - die Sichtverhältnisse sind inzwischen tatsächlich deutlich schlechter geworden. Dennoch ist der Spielabbruch alles andere als verständlich, denn es dauert keine zehn Minuten, bevor wieder Sicht von Tor zu Tor herrscht und weitergespielt werden könnte, was jetzt - bei entsprechenden Bedingungen - für den Sonntag geplant wird.

Die Heimfans, deren Hauptgruppierung Che Guevara Club heißt, sind in einem Hintertorbereich zu finden, und somit steht man sich klassisch gegenüber, denn die Anhänger von Aris - allen voran der Fanclub Super 3 - haben ihren Dimotiko Gipedo Serron Bereich hinter dem gegnerischen Tor. Daß überhaupt Gäste anreisen dürfen, ist in Griechenland nicht selbstverständlich, und diesmal wäre es fast an etwas anderem gescheitert, denn es gibt bis zuletzt Gerüchte, daß die Aris-Supporter wegen der Eintrittspreise von 25 € für ein Gästeticket nicht kommen werden. Schließlich sind aber doch alle da, und auf Heimseite gibt es zunächst dichte Konfettiwürfe und danach ein einzelnes bengalisches Feuer - ein zweites gibt es nach dem 1:0 -, während man bei Aris deutlich mehr auf Pyrotechnik setzt und ebenfalls bengalische Feuer, aber auch Rauch in gelber Farbe zu bieten hat. Nach dem Gegentor gibt es ein paar Schüsse mit Leuchtpatronen und - da die zum Teil in die Seitentribüne geschossen werden - einen Aufmarsch der Polizei, die den äußeren Bereich in Richtung Gäste räumt und sich hier mit Plastikschilden aufbaut. Erstaunlich gelassen nimmt man schließlich den Abbruch der Partie hin und verläßt geordnet den Spielort - übrigens wird am nächsten Tag weitergespielt, und es bleibt beim 1:0 für Panserraikos.

Das Dimito Gipedo Serron - in Übersetzung nicht viel mehr als Städtisches Stadion Serres - wurde 1926 gebaut und 50 Jahre später renoviert. Wie der Name nahelegt, ist es mitten in der Stadt zu finden, und es handelt sich um einen Dimotiko Gipedo Serron engen rechteckigen Kasten, dessen Tribünen dicht an den Platz gesetzt sind. Eine Überdachung findet sich nur auf der Gegenseite, während die Hintertorbereiche ebenso wie die Haupttribüne offen sind, wenn man von den auf die Hauptribüne aufgesetzten Kabinen für die Presse absieht. Gespielt wird auf einem Naturrasenplatz, der ohne Laufbahn auskommt. Insgesamt bietet das doch recht flach gehaltene Stadion Platz für 9500 Zuschauer, für die komplett Sitzplätze zur Verfügung stehen, die natürlich in den Fanbereichen stehend genutzt werden. Auffällig ist die hochgesetzte Bauweise der Gegenseite mit einem vielleicht einen Meter hohen Absatz nach vorne, der nicht mit einem Geländer gesichert ist - sie würde wohl in vielen Ländern aufgrund der Sturzgefahr in dieser Form nicht betrieben werden dürfen.

Dimotiko Gipedo Serron
Dimotiko Gipedo Serron
Dimotiko Gipedo Serron
Dimotiko Gipedo Serron
Dimotiko Gipedo Serron

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