SC Freiburg vs. Borussia Dortmund 2:2
SC Freiburg

SC Freiburg
vs.
Borussia Dortmund 2:2

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Letztes Spiel: TuS Mechtersheim vs. SC Hauenstein 30.04.2005, badenova-Stadion/Dreisamstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  FC Schaffhausen vs. FC Basel

Ticket
24500 Zuschauer

Beim Hinspiel in Dortmund wurde den heutigen Hausherren vom SC Freiburg an dieser Stelle bescheinigt, daß sie badenova-Stadion/Dreisamstadion allen Grund haben, sich Sorgen um den Klassenerhalt zu machen. Dieser Kampf ist inzwischen ausgestanden, denn seit dem letzten Bundesligaspieltag stehen die Breisgauer als erster Absteiger der Bundesligasaison 2004/2005 fest. Bislang sieht es so aus, als würde man beim SC weiter an Trainer Volker Finke festhalten, auch wenn der beim Anhang so umstritten ist wie selten bevor. Heute jedenfalls geht es bestenfalls noch darum, sich erhobenen Hauptes aus der Bundesliga zu verabschieden und vielleicht nicht gerade als schlechtester Absteiger seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel aus der Liga zu fliegen - dafür würden noch fünf Zähler benötigt. Die Gäste sahen bei Hinspiel auch wie ein Abstiegskandidat aus, aber eine hervorragende Rückrunde hat Borussia Dortmund wieder Kontakt nach oben aufnehmen lassen und bei einem fast sicheren UI-Cup-Platz kann man jetzt sogar auf mehr spekulieren und hoffen, sich auf den letzten Drücker noch direkt für den UEFA-Cup zu qualifizieren, wobei ein Punktverlust beim sicheren Absteiger sicherlich nicht einkalkuliert ist.

Die Schwarzwälder erwischen den deutlich besseren Start als der BVB und es vergehen nur elf Minuten, bis sich das auszahlt und es nach badenova-Stadion/Dreisamstadion einer guten Spielszene, in der man die Verteidigung von Gelb-Schwarz mit drei schnellen Pässen und einer Flanke alt aussehen läßt, 1:0 für den SC Freiburg heißt. Allzugut finden die Gäste nicht in die Partie, aber nach und nach kommt auch Borussia Dortmund zu Chancen und das führt inerhalb von gerade mal drei Minuten zu zwei Kopfballtreffern für den BVB, der so durch Ewerthon und Koller die Partie kippen kann, wobei die Defensive des Gegners beide Male kräftig mithilft und vor allem beim zweiten Treffer ein guter Teil der Schuld bei SC-Goalie Reus liegt, der den Routinier Golz nicht gleichwertig ersetzen kann und eine Flanke unterläuft. Das sollte den Gästen Sicherheit verschaffen, doch die Partie entwickelt sich ganz anders, als es im zweiten Abschnitt Freiburg ist, das immer wieder gefährlich nach vorne kommt. Einen Treffer bekommt man noch aberkannt, weil sich der vermeintlich Torschütze Sanou, der schon den ersten Freiburger Treffer erzielt hatte, aufgestützt haben soll. Das ist dann wohl doch eher eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Müller, aber der SC Freiburg kann die selbst korrigieren, denn zehn Minuten später fällt aus einem Getümmel nach einer Ecke doch noch der Ausgleichstreffer für die Hausherren. Unglücklich ist die Punkteteilung eher aus Sicht des SC Freiburg, der vor allem im zweiten Abschnitt klar überlegen war, während die letztendlich enttäuschenden Gäste nur wegen des späten Gegentreffers - einem der zahlreichen 17:10-Uhr-Tore, die man in der laufenden Saison kassiert - mit dem Schicksal hadern können.

Der SC Freiburg hat zwar einen Ruf als sympathischer Verein, den irgendwie jeder leiden kann, aber das gilt nicht unbedingt für den badenova-Stadion/Dreisamstadion Ordnungsdienst der Hausherren speziell im Gästebereich, der - wie man hört - immer wieder durch überzogene Maßnahmen auffällig wird und auch heute soll es zu überzogenen Kontrollen gekommen sein, während die Zuschauer im Heimbereich teilweise nicht einmal mitgeführte Taschen zu öffnen brauchen. Auch in Bezug auf gestattete Fanartikel zur optischen Unterstützung zeigt man sich bei den Breisgauern gegenüber den Gästen kleinlich und so sind Doppelhalter und größere Schwenkfahnen weitegehend tabu, was sich natürlich in einem nicht allzu beeindruckenden Intro im Gästeblock niederschlägt. Auf Seiten der Hausherren gibt es dagegen ein paar Doppelhalter und Fahnen, so daß es hier etwas mehr zu bestaunen gibt - wirklich überwältigend ist das freilich auch nicht. Im weiteren Verlauf der Partie zeigt man sich dann aber auf beiden Seiten zum Support aufgelegt - den Gästen ist natürlich auch das Mitführen von "Mordinstrumenten" wie Trommeln oder Megaphon untersagt worden. Auf Seite des BVB werden immer mal wieder die Lokalrivalen Thema, wenn man feiert, daß der FC Schalke 04 am heutigen Tag die Meisterschaft endgültig verspielt und der VfL Bochum mit einer 2:6-Heimniederlage gegen Mainz der zweiten Liga ein paar Schritte näherkommt. Der Abstieg des SC Freiburg ist natürlich auch von Zeit zu Zeit ein Thema - ein wenig Schadenfreude darf man sich im Frühjahr 2005 auch als gebranntes Kind beim BVB wieder erlauben - und, den Anhängern aus Freiburg sei gesagt, daß man bei Umsetzung der Ankündigung "Wenn wir wollen, kaufen wir Euch auf!" auch für alle vertraglichen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten des BVB geradezustehen hätte.

Es ist zwar immer noch das gleiche Dreisamstadion, in dem der SC Freiburg seine Heimspiel austrägt, aber inzwischen hört die Anlage, wie badenova-Stadion/Dreisamstadion in der Liga immer mehr üblich, mit badenova-Stadion auf einen Sponsorennamen. Seit dem ersten Aufstieg des SC in die Bundesliga im Jahre 1993 wurde die Anlage immer mal wieder ausgebaut und so finden hier im Moment 24500 Zuschauer Platz, wo vor zehn Jahren gerade mal 15000 Menschen untergekommen sind. Bereiche mit nur wenigen Stufen, wie es sie damals noch gab, gehören inzwischen der Vergangenheit an und man findet überall überdachte Tribünen vor - zum Großteil auch mit Sitzplätzen ausgestattet. Besonders auffällig ist die hohe Gegentribüne mit ihren pastellfarbenen Sitzen, die im unteren Bereich den Schriftzug "SC Freiburg" trägt, ihr gegenüber ist die nur unwesentlich kleinere Haupttribüne zu finden, die über grüne und weiße Sitze verfügt und auch ein Hintertorbereich ist mit einer vergleichbar hohen Tribüne ausgestattet, die im Gegensatz zum Rest der Anlage zweistöckig gehalten ist. Auf dem Oberrang sind Sitzplätze zu finden, im unteren Stehplätze, wozu in einem Außenbereich auch der als nicht gerade einladender Käfig ausgelegte Gästebereich gehört. Das alles ergibt ein vielleicht etwas zu klein geratenes Stadion - im Magazin zum Spiel heißt es dann auch, daß eine Vergrößerung nötig ist, wenn man sich langfristig auf höchstem Niveau etablieren will -, das aber vor allem durch die Nähe der Ränge zum Spielfeld überzeugen kann, allerdings die Frage aufwirft, warum man bei den Erweiterungen der Jahre 1995 und 1999 nicht eine Tribünenbauweise gewählt hat, deren Überdachung ohne störende Stützpfeiler im Sichtbereich der Zuschauer auskommt. Das größte Manko ist wohl der unfreundliche Gästebereich, der zusammen mit den restriktiven Vorschriften des SC Freiburg und seines Ordnungsdienstes nicht unbedingt dazu geeignet ist, eventuell mal hochgehende Aggressionen zu beruhigen - vielleicht sollte man am südwestlichen Zipfel der Republik mal in Betracht ziehen, daß man Gäste auch als solche behandeln kann und ihnen nicht prophylaktisch und grundlos ihre Einstufung als potentielle Störenfriede deutlich machen muß - zumal das ohnehin von der Tatsache konterkariert wird, daß überall im Stadion Fans in Rot-Weiß und Gelb-Schwarz gemischt zu finden sind, ohne daß es zu größeren Problemen käme.

badenova-Stadion/Dreisamstadion
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