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30.07.2006, Espenmoos, Superleague |
Bei der Partie des FC St. Gallen gegen den FC Basel handelt es sich um einen echten Klassiker, bei
dem 174 Jahre Nationalliga A aufeinandertreffen. 97 Spielzeiten verbrachte der FC Basel auf dem höchsten Level,
wobei man immerhin elf Titel einfahren konnte - dagegen ist die Bilanz der Ostschweizer aus St. Gallen mit 77 Spielzeiten und zwei Meisterschaften etwas bescheidener. Im letzten Jahr mußte der FC Basel in einem dramatischen Saisonfinale dem FC Zürich den Titel überlassen, aber das soll sich aus Sicht der Basler auf keinen Fall wiederholen. Ähnliches gilt für die Hausherren, die als Sechster der Abschlußtabelle bei nur sieben Punkten dem Relegationsplatz deutlich näher waren als der Tabellenspitze. Aber nicht nur um Punkte geht es bei dieser Partie, sondern auch um Prestige und zudem bietet sich für die Gästefans die Gelegenheit, sich öffentlich zu präsentieren, während man im heimischen St. Jakob Park nach schweren Ausschreitungen beim entscheidenden Saisonspiel momentan mit einer Publikumssperre für zwei Partien zu kämpfen hat.
Das Spiel ist von Anfang an lebhaft und nach einer guten Chance für den FC Basel in der ersten Minute sind es erstmal die Hausherren,
die die Partie dominieren und in der achten Minute zahlt sich das aus, als die Neuerwerbung Franco Constanzo im Tor der Gäste eine Flanke falsch einschätzt und St. Gallens Francisco Aguirre unbedrängt einnicken kann. In der Folge versucht der FC Basel, die Schlagzahl zu erhöhen und hat auch einige passable Chancen, aber meistens bleibt St. Gallen Herr der Lage und kurz vor der Pause kann man sogar den Treffer zum 2:0 nachlegen. Daß das noch nicht die Entscheidung bedeutet, können die Gäste nach der Pause dokumentieren, als man frühzeitig verkürzen kann, doch fast postwendend fällt ein weiteres Tor für St. Gallen - das dritte durch Aguirre - und stellt den alten Abstand wieder her. In der Folge läßt man Basel wieder agieren, bleibt aber mit eigenen Kontern gefährlich, bevor es in den letzten Minuten noch mal eng wird, nachdem Ergic in der 86. Minute den Anschlußtreffer erzielt, aber ein Punkt bleibt dem FC Basel heute verwehrt und er wäre wohl alles in allem auch nicht verdient gewesen.
Zum Intro liefern beide Seiten Sehenswertes ab. Die Heimfans können natürlich die aufwändigere Aktion starten und so gibt es über die
komplette Hintertorseite eine Transparente-Choreographie unter dem Motto "Willkommen im Stadion der Leidenschaft", wobei die gezeigten Bilder dokumentieren, was man sich in St. Gallen unter diesem Motto vorstellt. Währenddessen nebeln die Basler den Gästeblock mit einigen Pyros ein und präsentieren zusätzlich zahlreiche Fahnen, während vor dem Block ein Transparent "Dehaim verbote - uswärts nit zu stoppe" ihre Parole der Stunde zeigt und über die ganze Partie hängen bleibt. Danach beschäftigen sich noch beide Seiten mit dem Fanpaß und zeigen Transparente wie "Unregischtrierbar" (Basel) oder "Der Fanpass verdirbt Fanspass und verdient Fanhass" (St. Gallen), während man beim FC noch zeigt, daß man die Schuld an der Platzsperre nicht bei sich sucht, sondern beim Sicherheitsbeauftragten der Schweizer Fußballiga, und wie man sich die Lösung vorstellt: "Problem: Helbling" "Lösung: Rücktritt". Dazu lassen auch beide Seiten den akustischen Support nicht zu kurz kommen und sorgen so für eine Atmosphäre, die (nicht nur) für die Verhältnisse der Schweizer Super League hervorragend ist.
Das Stadion Espenmoos verfügt über eine auffällige Haupttribüne mit halbkreisförmigem Verlauf, die der Anlage etwas sehr Typisches verleiht
und von der grundsätzlichen Form her eher zu einer Theaterbühne zu passen scheint. Der Rest der Anlage ist nur von wenigen Stufen umgeben, so daß man kaum auf einen für die Verhältnisse St. Gallens angemessenen Ausbaugrad käme, hätte man nicht größere Stahlrohrtribünen hinter den Stufen aufgebaut - nur ein kleiner Bereich hinter einem Tor bleibt dabei ohne Überdachung und dient als Gästeblock. Teils sind die Stahlrohrtribünen mit Sitzplätzen versehen, wie zum Beispiel die Tribüne neben dem Gästeblock, teils kann man einfach auf Holzstufen stehen, aber auf jeden Fall wird so die Kapazität der Anlage deutlich gesteigert. Das Stadion Espenmoos kann hierbei vor allem mit seiner kompakten Bauweise gefallen, denn die dicht ans Spielfeld gesetzten Zuschauerränge sorgen natürlich auch dafür, daß es hier so richtig laut werden kann. Zum Stadion gehört weiterhin eine Flutlichtanlage und eine Multimediaanzeige, die im Rücken der Gästefans untergebracht ist.
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