Maccabi Tel Aviv vs. Hapoel Beer-Sheva 0:0
Maccabi Tel Aviv

Maccabi Tel Aviv
vs.
Hapoel Beer-Sheva 0:0

Hapoel Beer-Sheva




Israelischer Fußballverband
kicker.de



Letztes Spiel: Hapoel Petach-Tikva vs. Maccabi Haifa 03.04.2005, Bloomfield, Premier League
Nächstes Spiel:  Beitar Jerusalem vs. Hapoel Bnei Sakhnin

Ticket
ca. 3000 Zuschauer

In der Saison 2002/2003 war Maccabi Tel Aviv das einzige Team, das dem Namensvetter aus Haifa in den Bloomfield letzten vier Spielzeiten in die sprichwörtliche Suppe spucken konnte, als man zum letztenmal eine Meisterschaft erringen konnte. In der letzten Spielzeit war Tel Aviv immerhin noch Vizemeister und Champions League Teilnehmer - unter anderem hatten die Israelis den FC Bayern München als Gegner in der Gruppenphase, wo sie letztendlich Ajax Amsterdam hinter sich lassen und immerhin den dritten Platz erringen konnten. In der laufenden Saison konnte man jedoch an derartige Erfolge nicht anknüpfen und befindet sich auf einem enttäuschenden achten Tabellenplatz, wo Maccabi bei elf Punkten Vorsprung immerhin auch nichts mit dem Abstieg zu tun hat. Das kann man über Hapoel Beer-Sheva nicht sagen, denn es sind gerade die Gäste, die den zweitletzten und somit einen Abstiegsplatz einnehmen und so hofft man heute auf einen Auswärtssieg, der den Abstand auf Hapoel Bnei-Sakhnin, das morgen noch nachlegen darf, auf drei Zähler reduzieren würde und Beer-Sheva bei vier Punkten Rückstand auch auf Reichweite an Maccabis Lokalrivalen Hapoel Tel Aviv brächte, der nach der 4:0-Niederlage gegen einen weiteren Lokalrivalen - Bnei Yehuda Tel Aviv - vom Vortag bei 29 Punkten stecken geblieben ist.

Beide Teams liefern in der ersten Hälfte ein ziemlich schwaches Spiel ab, wobei man den Gästen immerhin zugute halten muß, Bloomfield daß sie bemüht sind, nach vorne zu spielen und auch gelegentlich so etwas wie Torchancen zustande bekommen. Maccabi Tel Aviv dagegen zeigt eine einfach nur indiskutable Leistung und ist bis zur Pause nicht ein einziges Mal gefährlich nach vorne gekommen und so können sich die Hausherren bei ihrem Torwart dafür bedanken, daß man nicht in Rücktstand geraten ist, denn der Goalie muß sich gleich dreimal mächtig strecken, um das Leder von seinem Weg ins Tor abzubringen, und wird dabei einmal vom Torpfosten unterstützt. Im zweiten Abschnitt steigern sich die Gastgeber unwesentlich und jetzt gibt es immerhin gelegentlich auch mal Chancen für das Heimteam, wobei Maccabi Tel Aviv vor allem in den letzten zehn Minuten eine gewisse Überlegenheit herausarbeiten kann, aber ein Sieg für die Hausherren wäre aufgrund des Spielverlaufs sicherlich nicht gerechtfertigt und so können die Gäste aus Beer Sheva am Ende eher mit der Punkteteilung hadern als der amtierende Vizemeister.

Beide Seiten supporten mit Getrommel und Gesang, was wohl zumindest auf Seiten der Hausherren in der aktuellen Spielzeit eine absolute Bloomfield Ausnahme darstellt. Das Verhältnis zwischen den Fans und ihrem Präsidenten ist mehr als nur leicht belastet, vor allem weil der Funktionär sich mit dem Publikumsliebling Avi Nimny angelegt hat und ihn mehr oder weniger vergrault haben soll, so daß die alte Nummer 8 von Maccabi in der laufenden Saison mit der gleichen Rückennummer für Beitar Jerusalem antritt. Das haben die Fans nicht verziehen und so ist man meistens ganz in Schwarz zu den Partien der Hausherren gekommen und hat einen Supportboykott durchgezogen. Obwohl man das heute nicht in dieser Konsequenz zeigt, gilt auch heute, daß zumindest ein spürbarer Teil der Fans Schwarz trägt und einige Transparente mit der Rückennummer 8 zu sehen sind ebenso wie weitere Plakate, auf denen diese Auseinandersetzung weitergeführt wird. Der Support selbst läßt heute allerdings gerade auch gemessen an dem Anti-Fußball, den Maccabi über weite Strecken bietet, nichts zu wünschen übrig - in vielen anderen Stadien hätte man die Mannschaft bei einer solchen Spielweise wohl schon mit einem Pfeifkonzert in die Halbzeitpause verabschiedet.

Das Bloomfield Stadion ist im Süden von Tel Aviv in unmittelbarer Nähe des historischen Kerns der Metropole, der inzwischen als Bloomfield Stadtteil Tel Avivs eingegliederten Hafenstadt Jaffa gelegen und dient eigentlich als Heimspielort für den Lokalrivalen Hapoel. Maccabi spielte bis zur letzten Saison noch im größeren Stadion Ramat Gan im Norden der Stadt, doch das ist deutlich teurer zu unterhalten als das Bloomfield, so daß man sich für die laufende Saison dort eingemietet hat und das voraussichtlich auch in den nächsten Spielzeiten tun wird. Momentan spielen sogar drei Mannschaften hier, denn Bnei Yehuda Tel Aviv hat hier auch Quartier bezogen, da deren Stadion im Südosten der Stadt momentan renoviert wird und so hat hier gestern auch das 'kleine Derby' zwischen Bnei Yehuda und Hapoel an dieser Stelle stattgefunden. Die Anlage selbst ist jedenfalls eins der schönsten Stadien des Landes, denn sie ist als reines Fußballstadion kompakt gehalten und verfügt im Gegensatz zu den meisten Stadien Israels über Tribünen hinter den Toren, wobei heute nur die eine davon genutzt wird und für die aktiven Fans von Maccabi dient. Gegenüber ist gesperrt, während die Anhänger der Gäste auf der Gegenseite untergebracht sind. Die Sitze sind tribünenweise ganz in Rot gehalten (Haupttribüne und gesperrte Hintetortribüne) oder kommen in rosa Grundfarbe mit eingestreuten Quadraten in diversen Pastellfarben daher. Die Haupttribüne ist zu einem größeren Teil überdacht, wobei der mittlere Block mit blauen Sitzen ausgestattet ist und offensichtlich einen VIP-Bereich darstellt. Gegenüber ist oberhalb der Ränge eine Anzeigetafel plaziert und für Beleuchtung sorgt man mit Strahlern, die an klassischen Flutlichtmasten untergebracht sind, 'neumodischen Quatsch' wie in die Überdachung integrierte Flutlichtstrahler sucht man hier vergebens.

Bloomfield

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