TSV Großhadern vs. SV Pullach 1:4
TSV Großhadern

TSV Großhadern
vs.
SV Pullach 1:4

SV Pullach

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Letztes Spiel: TSV 1860 Rosenheim vs. SB DJK Rosenheim 09.11.2008, Stadion an der Heiglhofstraße, Landesliga Bayern Süd
Nächstes Spiel:  Union Niederrad vs. Germania Enkheim

Ticket
ca. 150 Zuschauer

Als 1926 der Turnverein Großhadern gegründet wurde, geschah das noch in einer eigenständigen Stadt. Auch beim Beitritt des FC Hadern als Fußballabteilung im 1934 war das noch so - erst vier Jahre später wurde man zu einem Stadtteil von München. Heute handelt es sich beim TSV Großhadern um einen international renommierten Sportverein - allerdings Stadion an der Heiglhofstraße "nur" bei Kennern des Judosports, in dem man große Erfolge erzielen konnte und zum Beispiel mit Florian Wanner 2003 den Weltmeister in der Klasse bis 81 kg stellte. Im Fußballsport handelt es sich beim TSV eher um ein Leichtgewicht, denn man kam zumindest aus den mittleren Amateurklassen nur einmal heraus, als das Team den Sprung in die Bayernliga schaffte, doch das Glück erwies sich als kurzlebig und der Höhenflug war nach einer Saison und einem 17. Platz mit 28 Punkten aus 36 Spielen beendet. In der aktuellen Spielzeit müssen die Münchener eher um den Klassenerhalt bangen und sind so in deutlich schlechterer Position als die Gäste vom SV Pullach, die als Tabellenvierter ein wenig vom Aufstieg träumen dürfen, allerdings bereits acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer TSV 1860 Rosenheim haben und dabei ist ein Sieg am heutigen Tag, an dem der TSV erfolgreich vorlegen durfte, bereits eingerechnet. Der SV Pullach wurde 1946 gegründet, also mitten in den Wirren der frühen Nachkriegszeit, und so kam man auch eher zufällig an seine Vereinsfarben, denn der SV bekam von einer Textilgroßhandelsfirma einen gelben Hemdstoff gespendet und verwendet zum anderen vom Hausmeister der Volksschule organisierte und aus offensichtlichen Gründen nicht mehr benötigte Verdunkelungsvorhänge zum Scheidern der zugehörigen Hosen.

Nach einem kurzen Abtasten in der Anfangsphase ist es der SV Pullach, der seinem besseren Tabellenstand entsprechend das Kommando übernimmt, und in der 9. Spielminute vergibt man die große Chance zum 1:0, als man das Leder freistehend genau auf den etwas aus der Stadion an der Heiglhofstraße Position geratenen Torhüter der Gastgeber spielt. Der ist drei Minuten später schon ausgespielt, aber der Angriff Pullachs wird zu weit nach außen getragen und man kommt so aus der Schußposition. Nach einer knappen Viertelstunde gibt es die erste Chance für den TSV und jetzt ist die Aufregung groß, denn bei Spielern und Anhängern der Gastgeber ist man überzeugt, der Ball habe die Torlinie überschritten, doch es wird kein Treffer anerkannt. In der Folge verflacht die Partie etwas und es geht mit einem torlosen Remis in die Pause. Die freilich ist kaum um, als es mit dem ersten Angriff in Abschnitt 2 zum Führungstor für Pullach kommt, und nur vier Minuten später heißt es 0:2, als sich der Goalie Großhaderns das Leder beim Versuch, es festzuhalten, durch die Hand rutschen läßt. Ein Kopfball aus kurzer Distanz führt in der 56. Minute zum Anschlußtreffer, aber alle Versuche der Hausherren, nochmal ranzukommen, verpuffen, weil ihr letzter Mann einen rabenschwarzen Tag erwischt hat. Beim 1:3 taucht er auf eine Art und Weise unter dem langsam als Aufsetzer geschossenen Ball durch, daß man an einen Zirkusclown erinnert wird, und beim 1:4 läßt er das Leder nach vorne abspringen und ermöglicht so den erfolgreichen Nachschuß - zum Lachen ist aber bestenfalls den Gästen und ihren Anhängern zumute. Nach einer solchen Vorstellung wird es wichtig sein für die Gastgeber, daß ihr Torwart unbeschädigt aus dem Spiel hervorgeht und sich in den nächsten Partien neues Selbstbewußtsein holt, und so erklärt sich wohl auch die Aussage "Man sollte die Niederlage aber nicht an einem einzigen Spieler, wie von unser Fangemeide geschehen, festmachen" im Spielbericht beim TSV Großhadern, auch wenn man über ihren Wahrheitsgehalt unterschiedlicher Ansicht sein kann.

Der Sportplatz an der Heiglhofstraße ist in unmittelbarer Nähe zur Universitätsklinik Großhadern zu finden, wo er von Wohnbebauung Stadion an der Heiglhofstraße mit Einfamilienhäusern umgeben ist, und das zeigt schon, daß sich die sportlichen Ambitionen der Gastgeber, was weitere Aufstiege betrifft, in Grenzen halten dürften, denn viel mehr als Landesligafußball dürfte die Infrastruktur des TSV Großhadern kaum hergeben, wenn man nicht den Platz verlassen will, auf dem man seit 1934 seine Spiele austrägt. Für Landesligaverhältnisse ist die Anlage allerdings durchaus ansehnlich, auch wenn in ihr auf Tribünen oder Sitzplätze außer in Form von ein paar aufgestellten Bänken verzichtet wurde. Vor dem Eingangsbereich findet sich das Vereinsheim der Gastgeber, in diesem Fall ein ausgewachsenes Restaurant, und im Inneren der Anlage kommt man an einen reinen Fußballplatz des Typs “eng und familiär”. Auf der einen Seite finden sich Bänke, hinter den Toren kann man ebenerdig stehen und die Gegenseite hat vier grasüberwachsene Stufen, im oberen Bereich ebenfalls mit einer Reihe Bänke versehen. Ein Schild "Das Benützen von Lärmistrumenten aller Art ist nicht erlaubt" erinnert noch mal daran, in welchem Umfeld man sich befindet, und zeigt ebenfalls allzudeutlich, daß man sich mit der Spielklasse, in der man ist, gut arrangieren können dürfte - allerdings wird man es sich gewiß auch nicht gerade zum Ziel setzen, aus der Landesliga abzusteigen, und für den Klassenerhalt wird man wohl zumindest, so weit man es am heutigen Tag abschätzen kann, noch einiges tun müssen.

Stadion an der Heiglhofstraße

Stadion an der Heiglhofstraße


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